NO MAN´S VALLEY – Time Travel
~ 2016 (Independent/Nasoni Records) – Stil: Psychedelic Wave Blues ~
Bei aktuellen Gruppen des Psychedelic Rock fallen dem geneigten Hörer aus unserem Nachbarland den Niederlanden vollkommen spontan DE WOLFF ein, jedoch noch nicht unbedingt die Newcomer von NO MAN´S VALLEY, mit denen sie bereits in den Clubs unterwegs waren.
Vielleicht lagen im CD-Wechsler des Autos der Jungs, als sie über den Highway brausten und das Feeling für einen Bandsound entwickelten, die Alben von Nick Cave, Danzig, Iggy Pop, Madrugada und The Doors zum Shuffle-Modus bereit, denn nach einigen EPs erscheint nun der erste Longplayer von NO MAN´S VALLEY, sogar auf Clear Vinyl, und darf den Freund des Dark Americana, des bluesinfizierten Psychedelic Rock unter Einsatz von Tastenklängen erwärmen. Etwas skandinavische Schwermut, britische Rockseligkeit und amerikanische Leichtigkeit prägen das Bild von NO MAN´S VALLEY.
Songs wie ´Sinking The Lifeboat´ helfen dabei über den Mitternachtsblues, selbst mittags um zwölf, hinweg, sofern nicht bei weiter vorhandener Bitternis der Weg mit der Verflossenen und ´Love Or Axe Murder´ in den Wald führt. Gib mir die Axt! Dort ruft für alle Überlebenden der Wolf, so verkündet es zumindest Sänger Jasper Hesselink jaulend in ´And The Wolves Are Coming´, obwohl der Song mehr als offensichtlich an Iggy Pops ´The Passenger´ angelehnt ist. Mach mir den Wolf. So darf das Leben endlos weiter gehen, selbst zu Tode betrübt, morgens um halb vier zu ´Man Who Walked Backwards´. Ohne Zukunft, lutsch mir Einen. Spacig, voller New Wave, voller 80s-Vibe kehrt der Titelsong schließlich die letzten Gefühlsausbrüche hervor. Gib mir eine Zeitmaschine. Wandle Dich.
Schwermut die offenherzig vorbeihuscht. Eifriges Hinzugesellen erwünscht.
(7,5 Punkte)
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