HIGH FIGHTER – Scars & Crosses
~ 2016 (Svart Records) – Stil: Power Doom/Sludge ~
Nach ihrer überragenden `The Goat Ritual`-EP darf die erste Ernte eingefahren werden: Die Hamburger HIGH FIGHTER sind von Svart unter Vertrag genommen worden und präsentieren uns mit `Scars & Crosses` ihr Longplay-Debut.
Wie schon auf der EP dominieren megafette, rohe, böse Riffs und tonnenschwere Grooves das Album. Dazu der variationsreiche Gesang von Mona Miluski zwischen gefühlvollen Eddie-Vedder-ähnlichen Einlagen und Brutalo-Growls. Emotionen und Wahnsinn liegen hier sehr nahe zusammen, aber gerade diese Aspekte machen den Sound der Hamburger so einmalig, so brutal, so packend. Ein mörderischer Soundtrack, der sich problemlos zwischen DOWN, ORANGE GOBLIN, PANTERA und KYUSS wohlfühlt. Die acht Songs hinterlassen eine Schneise der Verwüstung ohne dabei in banale Klischees zu verfallen. Der stramm nach vorne marschierende Titeltrack zeigt die Vielfältigkeit des HIGH FIGHTER-Sounds. Wohingegen ein deutlich Doom-beeinflusster Fiesling namens `The Gatekeeper` ganz andere Akzente setzt. Beginnt `Blinders` fast schon rock`n`rollig (für HIGH-FIGHTER-Verhältnisse), brüllt Miluski nach ein paar Sekunden alles nieder. Knapp eine Minute später wandelt sich der Track in einen harten, treibenden, atmosphärisch dichten Power-Doom-Song. Diese unerwarteten Wechsel in den Songs machen `Scars & Crosses` so einmalig und die konstante, angenehme Härte sind das Tüpfelchen auf dem i. Das doomige `Gods` zieht einen in einen Strudel aufgeheizter Emotionen. Die schweren Riffs prägen diesen Hassklumpen, der vor Musikalität nur so explodiert.
HIGH FIGHTER liefern einen zerstörerischen Soundtrack. Eine Powerwalze, einen emotionalen Höllenritt – schlicht ein Album, mit verdammt vielen Alleinstellungsmerkmalen.
(9 Punkte)