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PERTURBATOR – The Uncanny Valley

~ 2016 (Blood Music) – Stil: Synthwave ~


Mittlerweile brandet eine regelrechte Euphorie aus dem Underground heraus auf. Nachdem DAN TERMINUS, GOST und PERTURBATOR gemeinsam durch Europa auf Tournee waren, ist die ihnen zuteil gewordene Aufmerksamkeit noch viel größer geworden. Die Szene scheint vollkommen fickrig, wartet geradezu auf die große Explosion. Und diese könnte mit dem allseits erwarteten neuen Werk von PERTURBATOR wie eine Bombe einschlagen und detonieren. Führt doch der Pariser James Kent, der immerhin einen Background in einigen Black Metal-Bands vorweisen kann, mit seinem Projekt PERTURBATOR die Synthwave- und Dark Synth-Szene an. Zwar hat er bereits einige Meisterwerke – eingeleitet mit dem Vorgänger ´Dangerous Days´ oder der großartigen ´Nocturne City´-EP – herausgebracht, aber die geballte Ladung an Sounds und Melodien feuert er nun mit seinem vierten vollständigen Album ab. Hier stimmt einfach alles. Angefangen bei der chrome-polierten, lila-schwarzen Optik des Artworks bis zur Veröffentlichung von ´The Uncanny Valley´ als Kassette, CD, Hardback 2-CD-Book, als Vinyl und in einer glorreichen 3fach LP-Box.

Inspiriert von den Horror- und Sci-Fi-Filmen liefert PERTURBATOR auf ´The Uncanny Valley´ vielseitige Songs ab, die als Ganzes einen großartigen Songzyklus ergeben. Hinzu kommt eine Bonus-EP mit einigen ungenutzten, zur Stimmung des Albums hervorragend passenden Demo-Songs und weiteren Liedern, die das Original-Album wunderbar ergänzen. Allein der unheimlich harte Opener ´Neo Tokyo´ setzt Maßstäbe. Mit einem phänomenalen Flow, flattrigen Synths und einer durchschimmernden Aggressivität werden zwischendurch sogar ein paar Arcade-Klänge abgefeuert. Dabei befinden wir uns in Tokyo 2112 anno domini. In einer Szenerie in grellen Neon-Farben von Rosa und Rot bleiben nach dem Krieg gegen die Maschinen nur noch Splittergruppen des Kultes übrig. Die Zerstörung der Schwarzen Kirche, eine fatale Mission, alles eine Falle. Passend dazu ist ´Weapons For Children´ düster und sakral ausgefallen. Echter Darksynth mit einer treibenden Kraft und Unaufhaltsamkeit, zwischendurch fast rituell. Mit einem Wahnsinns-Groove hält ´Death Squad´ die Geschichte sphärisch in der Spur. Weitaus mehr überrascht das Ambient-lastige ´Femme Fatale´ unter der Beteiligung von HIGHWAY SUPERSTAR, dem israelischen Synthwave-Musiker Alex Karlinsky. Ein leicht jazziges, quälendes Feeling entströmt den Boxen. Zu blubbernden Bässen ertönt die schöne Stimme von Greta Link in ´Venger´. Zum Aufmischen und Penetrieren der Tanzfläche geeignet, während die bei PERTURBATOR bereits bekannte Schauspielerin Hayley Stewart zärtlich den Song ´Sentient´ gesanglich begleitet. Nur solange bis ´Disco Inferno´ sowie später ebenso ´Assault´ wieder Darksynth in Reinkultur präsentieren und ´She Moves Like A Knife´ endlich abermals die Motoren brummen sowie das Tempo hochschnellen lässt. ´Diabolus Ex Machina´ lässt sogar richtig die Gitarrensaiten qualmen, ´The Cult Of 2112´ zieht obendrein erneut oszillierend alle Frequenzen hoch. Mit ´Souls At Zero´ kommt unter Beteiligung von ASTRONOID nochmals düstere Soundtrack-Stimmung auf, die der Titelsong ´The Uncanny Valley´ zum Finale in aller epischen Breite dark beschließt.

(9 Punkte)

https://perturbator.bandcamp.com/album/the-uncanny-valley
https://blood-music.bandcamp.com/album/the-uncanny-valley-bonus

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