MASTERS OF DISGUISE – The Fine Art Of Aging Gracefully
~ 2016 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~
MASTERS OF DISGUISE müssen nicht mehr großartig vorgestellt werden, sie haben sich mit zwei hervorragenden Alben einen prächtigen Namen erspielt und stehen für US Metal der Achtziger Jahre. Mit einem neuen Gitarristen in der Band und mit den Vorbereitungen zum dritten Album beschäftigt, schieben sie mal schnell eine großartige 6-Track-Cover-EP dazwischen.
Die sechs Songs beweisen wieder einmal, welch erlesenen Geschmack die fünf Herren haben! Band- wie Songauswahl sind verantwortlich für die einsetzende Schnappatmung, sobald man sich die Tracklist ansieht. Eröffnet wird souverän mit OMENs `Torture Me`. Das Tempo ist nicht von schlechten Eltern und Alexx Stahls unverwechselbarer Gesang setzt auf dem Stück neue Akzente. Das folgende `Goblin`s Blade` von HEATHEN steht dem Opener in nichts nach. Die Gitarrenarbeit ist exzellent, der Gesang von Alexx eröffnet auch bei diesem Stück neue Perspektiven. METAL CHURCHs `Battalions` steht als nächstes an. Unfassbar, mit welcher Power und Energie die Jungs das Stück runterzocken. Kompliment. Mein Highlight der EP. Nur GEIL! Knapp dahinter dann das grandiose `Back To Reign` von AGENT STEEL. Instrumental nahe am Original, setzt dagegen der Gesang auch hier wieder neue Akzente. Ungewohnt, aber scheissgeil. Als nächstes müssen SAVAGE GRACE mit `Master Of Disguise` dranglauben. Erneut zockt die Band nahe am Original, hat aber deutlich mehr Feuer als das bekannte Original unterm Arsch, wie man so schön sagt. Als Letztes kommen CIRITH UNGOL und ihr legendäres `Frost And Fire` zu ehren. Das Tempo leicht angezogen, ist das der wohl untypischste Song der EP. Auch muss man hier erst einmal mit dem dezent fremdwirkenden Gesang von Alexx klarkommen, sofern man mit dem Original etwas mehr vertraut ist und einen ganz anderen Gesang erwartet.
Alle Tracks sind enorm voluminös sowie klar produziert und geben ein völlig neues Hörgefühl. Die Auswahl ist, wie schon erwähnt, von erlesenem Geschmack und gerade der METAL CHURCH-Track ist der Hammer. MASTERS OF DISGUISE ist erneut ein metallisches Kleinod gelungen und bestätigt, dass sie musikalisch mit zum Besten zählen, was die deutsche Metal-Szene zu bieten hat. Eine Benotung entfällt, da es sich um Coverversionen handelt.
(ohne Wertung)