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LANFEAR – The Code Inherited

~ 2016 (Pure Legend Records) – Stil: Metal ~


Den Code geknackt, die Menschheit nicht gerettet. Utopisch anmutende Geschichten, die gar nicht so fern im Angesicht der Wahrheit in der aktuellen Realität aufschlagen, begleiten das neue Album der deutschen LANFEAR.

Die Band um Mastermind/Gitarrist Markus “Ulle” Ullrich benötigte zwar wieder einige Jahre, um den Nachfolger von ´This Harmonic Consonance´ aufzunehmen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, doch die Wartezeit hat sich gelohnt. Durchgehend hervorragende Kompositionen werden vom Gesang von Sänger Nuno Miguel de Barros Fernandes gekrönt und belegen abermals das Weltklasse-Niveau der Band.

Das eröffnende ´The Delusionist´ hebt jegliche Qualitätsansprüche gleich auf dieselbe Ebene, auf denen sich COMMUNIC oder die melodischen NEVERMORE die Zeit vertreiben. Dennoch lassen LANFEAR sogleich mit ´The Opaque Hourglass´ die Fesseln musikalischer Zugehörigkeit los. Im Höhepunkt vollkommen klangvoll mit Klavieranschlägen die Melodiösität herauskitzelnd, bleibt trotzdem weiterhin die Kraft und Stärke des Songs erhalten, obwohl aus dem Song bestimmt ebenso eine gute Ballade aus der Musikalienecke von A.C.T hätte werden können. Klassischer Prog Metal, klassischer LANFEAR-Sound ertönt in ´Evidence Based Ignorance´ und wahrlich ordentlich angeproggt in ´Converging Saints´, während der über zehnminütige Titelsong ´The Code Inherited´ dies in voller Breite auslebt.

Then shall come the glorious morn, Oil will replace blood,
Slaves will turn into masters, And masters into slaves

The misery of science, Led to mankind’s biggest threat,
The essence of human beings, Lost in translation of the code inherited

´Self-Assembled´ beginnt dagegen sanft, erhöht jedoch umgehend den Härtegrad und nimmt den entscheidenden Schlenker zur angestrebten Genialität. Am Ende springt zudem der Schalk im Nacken von LANFEAR hervor, spielen die Herrschaften sogar mit ´Summer Of ’89´ ihren eigenen Bryan Adams-Song, wie ihn die aktuellen Melodic-Faves ECLIPSE womöglich vortragen würden. So stellt sich darin, genauso lyrisch anspruchsvoll, die Frage aller Fragen, nach den Stunden und Tagen, die nie erlebt werden, nach denen vor der Geburt oder lange vor dem ersten Fur*. Oder war es der erste Fi**? Fragen über Fra*** …

Es soll tatsächlich Menschen geben, die im Moment des Kennenlernens einer Band immer nur mit dem Anhören des ersten Albums beginnen, auch wenn dieses schon lange zurückliegen und schwer erhältlich sein mag. Während diese Menschen aktuell vielleicht immer noch auf der Suche nach dem grünen Album, dem ersten Album ´Towers´ von LANFEAR sind, dürfen in dieser Hinsicht unsensiblere Hörer direkt mit dem siebten Album ´The Code Inherited´ beginnen. Ansonsten verpassen sie nämlich momentan eine wunderbare Dreiviertelstunde.

(8 Punkte)

http://www.lanfear.eu/
https://www.facebook.com/lanfearofficial

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