GAMMA RAY – Insanity And Genius (Anniversary Edition)
~ 2016 (earMUSIC/Edel) – Stil: Heavy Metal ~
Auch auf ihrem dritten Studioalbum ´Insanity And Genius´ befand sich die Band bereits wieder im Umbruch. Nicht nur musikalisch, sondern ebenfalls personell. So ersetzten Bassist Jan Rubach (ANESTHESIA), der sich sogar gleich als Songwriter beim Titelsong und Teilen von ´Tribute To The Past´ einbringen konnte, und Drummer Thomas Nack (ANESTHESIA, später IRON SAVIOR) aufgrund der üblichen persönlichen Differenzen Uwe Wessel und Uli Kusch. Leider war ´Insanity And Genius´ zudem das letzte Werk mit Ralf Scheepers, der die Band anschließend verließ und bis zum heutigen Tag bei PRIMAL FEAR tätig ist. Musikalisch darf der Besetzungswechsel vor den Aufnahmen jedoch als positiv bewertet werden.
Zu den Höhepunkten muss ganz klar der traditionell, im Sinne von GAMMA RAY gehaltene, mit viel Spaß und Abwechslung flott dargebotene Opener ´Tribute To The Past´ gezählt werden. Hinzu kommen die wunderbar eingängigen und melodisch ansprechenden ´No Return´ oder das teutonisch nicht lange fackelnde ´Last Before The Storm´. Langsamere und verspielte Kompositionen lassen sich mit ´The Cave Principle´ oder aber im fast zu verspielten Titeltrack finden, wobei es hingegen in ´18 Years´ und ´Heal Me´ geradezu progressiv zugeht. Richtig fast and furious werden ´Future Madhouse´ – inklusive einem kurzen, original nachgespielten Brian May-Solo im Instrumental-Abschnitt – und ´Your Tørn Is Over´ – von Dirk Schlächter rau eingesungen – dargeboten. Schließlich haben sich GAMMA RAY auf diesem Album endlich der BIRTH CONTROL-Coverversion ´Gamma Ray´, die den Bandnamen begründete, angenommen. Auf dem Bonus-Silberling dürfen insbesondere Demo-Versionen von ´Money´, ´The Silence´ und ´Sail On´, eine längere Fassung von ´Gamma Ray´, ein Rough-Mix von ´Space Eater´ und neben der JUDAS PRIEST-Covernummer ´Exciter´ die Live-Versionen von ´Valley Of The Kings´ und ´Heaven Can Wait´ beklatscht werden.
Zu neuen musikalischen Höhenflügen sollten GAMMA RAY zwar erst mit dem Nachfolger ´ Land Of The Free´ durchstarten, dennoch war ´Insanity And Genius´ für den offenherzigen Hörer mit Entdeckerqualitäten keinesfalls zu verachten.
(8 Punkte)