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MAGLEV – Overwrite The Sin

~ 2016 (Independent) – Stil: Pomp Rock ~


Der Niederländer Joost Maglev ist bisher nur als Bassist in einigen Bands (GALANOR, EQUISA) vertreten gewesen, hat jedoch zudem innerhalb der letzten Dekade einige Werke unter seinem eigenen Namen herausgebracht. Nun hat er sich seiner ersten Liebe zu KATE BUSH erinnert und vor allem der Hingabe zu Legenden wie YES, GENESIS aber noch weit mehr QUEEN. Dabei dürfen in diesem Spirit natürlich seine Landsleute VALENSIA, Robby Valentine und AYREON nicht vergessen werden.

Obwohl das Album mit seinen fünf Liedern, die fast alle als Longtracks bezeichnet werden können, vordergründig dem Prog-Sektor zugeordnet wird, engt diese Kategorisierung den Künstler viel zu sehr ein. Denn allein die erwartete Stilistik in der Nähe zu QUEEN erlaubt es ähnlich wie zuletzt bei JONO und TOEHIDER, an MOZART oder PHANTOM’S OPERA zu denken, entspricht aber nicht umfassend den Gegebenheiten. Der überragende Opener ´Play The Game´ lässt nämlich die Keyboards so flirrend erklingen wie sie in den großen Tagen von VAN HALEN, JOURNEY oder gar Film-Scores zu hören waren, während die hohen Gesangs-Chöre gar nicht so sehr in direkter Reichweite zu QUEEN verweilen. Ein wunderschöner Song, der obendrauf zur Vollkommenheit mehr als interessante Instrumental-Parts aufzubieten hat. ´Song Of A Dead Bard´ scheint sich dagegen anfangs mit einigen Akustik-Einlagen bis in die Wolken träumerisch hoch zu hangeln, wobei eine kleine KANSAS-Affinität nicht zu leugnen ist. Zur Unterstützung konnte Joost Maglev sogar Robby Valentine, der das Piano auf diesem Song spielt, und ferner für Einsätze auf den anderen Songs den Gitarristen Sebas Honing, Scarlet Penta, Myrthe van de Weetering und Emmy van Gemert gewinnen. Der Über-Pomp-Rock-Opera-Song darf schließlich mit ´Judith´ vernommen werden, der versponnen, dramatisch und nicht gänzlich ernsthaft erklingt. Hier sind selbstverständlich die Einflüsse des QUEEN-Vermächtnisses nicht zu überhören. Eher ruhig mit Geigenklängen gestaltet sich ´Confined´ bevor diese den Song direkt heavy metallisch mitreißen und abheben lassen. Großartig. Schließlich darf außerdem der 13minütige Single-Hit ´The Hands Of Time´ genossen werden. Eine Klavier-Ballade, so großartig als wäre sie direkt aus den 70s entsprungen: “I’ll never forget you, you can’t change the hands of time“.

Dieses Album von MAGLEV wird nach reichhaltigem Genuss auch nicht vergessen werden. Gehet hin, höret und kündet von ´Overwrite The Sin´.

(9 Punkte)

www.joostmaglev.nl

[Wer sich zuletzt unter www.maglevians.nl als Member zu den Maglevians hinzu gesellte, bekam obendrein den lässigen Rock-Song ´Eighteen And Lost´ spendiert.]

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