MOROS NYX – Revolution Street
~ 2016 (Underground Power) – Stil: Heavy Metal ~
Chicagos finest MOROS NYX legen nach einem Demo in diesen Tagen ihr Debütalbum vor. Die Band um Sänger MP Papai, dem die beiden SATAN´S HALLOW-Musiker Pat Gloeckle und Lee Smith sowie der Sidekick des Professors bei DAWNBRINGER, HIGH SPIRITS und SUPERCHRIST, Drummer Ian Sugierski, zur Seite stehen, ist dabei ein gefundenes Fressen für alle Liebhaber des europäischen Power Metals, der jedoch nicht mit Euro Metal zu verwechseln ist. Dieser wird dennoch nicht mit dem eigentlich zu erwartenden US Metal angereichert, sondern in einer rauen Form mit NWoBHM-Ingredienzien dargeboten. So ändern sich die Zeiten.
Dementsprechend führt das Intro ´Rite Of Rebellion´ die alte Rebellion des Traumlandes von GAMMA RAY augenscheinlich fort. Wer dabei mit großen Augen und wohligen Erinnerungen an 1995 zurückdenkt, sich zudem äußerst behaglich fühlt, darf sich umgehend das flotte ´A Time For Heroes´ durch die Gehörgänge blasen lassen. Power Metal mit heroischen Gesangsparts, ohne in banaler Lächerlichkeit zu versinken. Wenn kurzfristig der Gesang oder die Gitarrenklänge ins Schrille abdriften, dann ist die Musik zu Hause angekommen. Galoppierend im Auftrag der eisernen Jungfrau oder im Namen von Hansens Kai. Einmal mit dem vom Demo her bekannten schnellen Kracher ´Child Of The Dream´ und zum anderen mit dem heroischen ´Fear Monger´, das präzise GAMMA RAYsche Rhythmik beim Gesangsvortrag zeigt und überdies an BLIND GUARDIAN denken lässt. Bei den eingängigen ´What Happens This Night´ und `Deformed In The Mind´ könnte sich letztgenannter Song nicht nur aufgrund der tollen Gesangsleistung als echter Live-Feger entwickeln, sondern muss sogar als ein Höhepunkt genannt werden. Außerdem haben die Jungs mit ´We Are The Damned´ immerhin ein metallisches Duett mit Mandy Martillo von SATAN´S HALLOW auf das Band bannen können. Das finale und lange ´Revolution Street´ deutet zu Beginn abermals teutonische Chorgesänge an, ohne vollends ganz die stimmliche Klasse zu zeigen, entwickelt sich aber nicht so sehr in diese Richtung, da es wenigstens im metallischen Abgang etwas folkloristische Einsprengsel zulässt.
Ohne Moos nix los, Hauptsache MOROS NYX sind famos.
(7,5 Punkte)