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TAROT – Reflections

2016 (Heavy Chains Records) – Stil: Classic Rock


Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Die Freude abermals mit den australischen TAROT auf Tauchstation gehen zu können. Majestätisch, bonfortionös spielt das Trio from down under auf. Genau richtig für den Beginn der Nacht in einer Shisha Bar.

Während die Nacht derweil heranbricht, zieht der Nebel in dichten Schwaden über die Theke. Nun tief einatmen, das öffnet die Ohren. Offen, Offenheit, um den Klängen des ersten Albums von TAROT zu folgen, denn deren letztes Album (siehe hier) war natürlich nur eine Zusammenstellung der bisherigen Kassetten-Veröffentlichungen. Nun haben die drei in einem Zug gleich ein ganzes Werk auf einen Silberling gebannt, jedoch mit sieben Songs auch nur die Grenzmarke von einer halben Stunde knapp gerissen. Dabei erscheint das Album in einer äußerst schlichten Aufmachung, offenbart aber den einfachsten Kopierschutz mit einem beigelegten Poster und einem A3-Lyric-Blatt, das auf den Käufer personalisiert ist. Nur echt bei einem Lyric-Sheet mit eigenem Namen.

Auffällig ist im musikalischen Bereich, dass die Songs wie zuvor ebenfalls drei Songwriting-Sessions entstammen könnten. Klingen die ersten beiden Lieder ´Autumn Conjuration´ und ´Heed The Call´ wie aus vertrauten alten Band-Zeiten mit jubilierenden Gitarren oder Flöten zum Mitsingen, ist bei den Songs Nummer drei und vier namens ´Strange Dimensions´ und ´Cloak And Dagger´ eine positive Weiterentwicklung sowie ein feiner Unterschied im Detail erkennbar. Nach einem kurzen LED ZEPPELIN-lastigen Instrumental brechen schließlich die letzten beiden Songs förmlich zu neuen Ufern auf. ´Mountain Throne´ ertönt für die gewohnten Bandverhältnisse fast zu fröhlich und ´Living For Today´ lässt sich zum Abschluss sogar dazu hinreißen, mit einer MARILLION-Melodie das Werk zu beenden.

Bei aller Brillanz in der von TAROT erschaffenen Atmosphäre und der Genialität im Gitarrenbereich, von der TAROT ausschließlich für alle URIAH HEEP- und DEEP PURPLE-Liebhaber leben, sollten ein paar Kritikpunkte nicht außer Acht gelassen werden. So wird die nicht gerade herausragende Stimme von ´The Hermit´ nur durch die annähernd durchgehend vollzogene Dopplung seines Gesangs ausgeglichen. Die Gitarren mögen zudem zwar ständig zum Mitpfeifen animieren und die Songs gen Höhepunkt treiben, dennoch entsteht zwischen all den Liedern eine gewisse Gleichförmigkeit, die durch die minimale Weiterentwicklung nicht ausgeglichen werden konnte. Erschreckend wenn bei TAROT irgendwann auch die Situation entstehen sollte, in solch einer letztens Florian S. gar behauptet hat, alle AC/DC-Songs mögen sich gleich anhören. Eine unerhörte Aussage.

Wenn dann allerdings in tiefer Nacht die Shisha Bar ihre Pforten schließt, man sich anschließend noch bei Volker auf einen Absacker mit etwas Meth trifft, jaaa, dann erstrahlen die Lieder in ihrem vollen Glanze. Daaaa .. da da da .. daa .. daaaa ..

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/tarotaus

 

 

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