SAVAGE MASTER – With Whips And Chains
~ 2016 (High Roller Records / Soulfood) – Stil: Heavy Metal ~
Der geliebte Vorgänger von SAVAGE MASTER lebte nicht nur vom guten Songwriting, sondern insbesondere von der exzentrischen und schrillen Stimme ihrer Sängerin Stacey Peak, die nicht nur zur Freude aller Metaller ebenso optisch eine gute Figur machte. Das Kapuzenträger-Image der restlichen Musiker, das sie wahlweise aus einem Horrorschinken oder den MENTORS übernommen hatten, brachte ihnen zumindest die erhoffte Aufmerksamkeit. Nun sind sie nach eineinhalb Jahren mit dem Zweitling ´With Whips And Chains´ zurück und präsentieren neue, von Gitarrist Adam Neal und Stacey Peak komponierte Songs.
Tragischerweise muss irgendein Nörgler Stacey Peak eingeredet haben, nicht mehr diese schrillen Tonlagen zu erklimmen. Anders ist es nicht erklärbar, dass dieser Wahnsinn im Gesangsbereich etwas Richtung Normalität zurückgefahren wurde. Zur baldigen Wiedergutmachung benötigt der Verfasser dafür mindestens einen VIP-Button für die Europa-Tour der Band, um die stimmlichen Höhen Staceys im 10.000er Hz-Bereich auf ihre volle Funktionstüchtigkeit höchstpersönlich zu untersuchen.
Während also ´Dark Light Of The Moon´ und ´Vengeance Is Steel´, bei dem Stacey immerhin verstärkt aus sich herausgeht, über die Prärie galoppieren, können ´Satan’s Crown´ und ´Burned At The Stake´ jedenfalls mit ihren Gitarrenmelodien verzaubern. Die Musik klingt dabei mit einem größeren NWoBHM-Einschlag sogar erdiger als zuvor. Dagegen stechen das eingängige sowie kriegerisch tönende ´With Whips And Chains´, der pure 80s-Song ´Looking For A Sacrifice´ und vor allem der – neben ´ Vengeance Is Steel´ – große finale sowie flotte Kracher ´Ready To Sin´ hervor. Infolgedessen kommt jeder echte Metaller um das neueste Werk von SAVAGE MASTER, trotz zurückgefahrener Exzentrik, nicht herum.
(8 Punkte)