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MANTRA VEGA – The Illusion’s Reckoning

~ 2016 (Black Sand Records) – Stil: Folk-Rock ~


Seit ihrem Abschied bei MOSTLY AUTUMN war Heather Findlay bisher nur unter eigenem Namen mit ihrer Solo-Band aktiv und veröffentlichte dabei einige Live-Werke. Nun hat sie endlich ein Projekt mit brandneuen Songs in Zusammenarbeit mit dem Soundtüftler, Sänger und Gitarristen Dave Kerzner (ex-SOUND OF CONTACT) auf die Beine gestellt. Zudem konnten beide eine illustre Anzahl an Mitstreitern, u.a. Dave Kilminster (Roger Waters, Steven Wilson), Troy Donockley (NIGHTWISH), Irene Jansen (AYREON, STAR ONE), Arjen Lucassen (AYREON) sowie Chris Johnson (HALO BLIND, MOSTLY AUTUMN) und Alex Cromarty (MOSTLY AUTUMN) von der HEATHER FINDLAY BAND, für eine Zusammenarbeit gewinnen. In den nächsten Wochen will Findlay dann die Songs des Albums mit ihrer HEATHER FINDLAY BAND live aufführen, da Dave Kerzner und Dave Kilminster anscheinend für eine Tournee mit MANTRA VEGA zu beschäftigt sind.

Heather Findlay beschreibt den Fluss des Albums als eine Art von Filmmusik, denn Kerzner lässt gerne den Gesang in Soundcapes erschallen, während die nachdenklichen Lyrics im Echo verhallen. Und so darf ´The Illusion’s Reckoning´ als ein äußerst ruhiges, teilweise gar sphärisches Rock-Album betitelt werden, das Verbindungen zum Folk, Retro und Hard Rock zulässt. Sphärisch wie SIGUR ROS, wie ein PETER GABRIEL oder die relaxte KATE BUSH und dazu Gitarren aus der Schmiede von PINK FLOYD oder FLEETWOOD MAC, obwohl das Prog-Lager ebenfalls an Steve Rotherys THE WISHING TREE denken mag.

Die Höhepunkte lassen sich schnell im beinahe Opener ´Island´ und dem gesanglich hervorstechend arrangierten ´Veil Of Ghosts´ ausmachen. Letzterer lebt die Gefühle und Emotionen mit einem symphonischen Bezug ähnlich wie weiland die Prog-Göttin LANA LANE aus – überbordend, überschäumend, vollkommen überragend. Zudem kann sich hier die gesamte Band, einschließlich Gitarrist Dave Kilminster, förmlich in einen Rausch spielen. Aber auch in ´Mountain Spring´ scheinen Band und eine völlig aus sich herausgehende Heather Findlay, kurz vor der Explosion zu stehen. Morgendliche Glücksmomente lassen in ähnlicher, jedoch zurückhaltender Art in ´Lake Sunday´ gefühlt die Sonne aufgehen und mit einer Bansuri-Flöte im Song ´In A Dream´ fernöstlichen Folk aufkommen. Selbst wenn Heather den Gesang im rockigen Akustiksong ´Learning To Be Light´ und besonders in ´I’ve Seen Your Star´ fast nur heraushaucht, verschwimmt die Atmosphäre nicht. Denn die schwappt tatsächlich im großartigen ´The Illusion’s Reckoning´ über. Gleichzeitig schwelgerisch zärtlich und melodiös sowie aufwallend mit dem Hauch von KATE BUSH zum Finale blasend, lässt letztlich nicht nur Arjen Lucassen seine Gitarren ordentlich jubilieren: “With an army of light, take a breath of silence, in the art of being, for all human beings.”

Die Musik von MANTRA VEGA darf noch regelrecht verinnerlicht und wahrhaftig gefühlt werden. Wer in der Musik von ´The Illusion’s Reckoning´ versinken kann, denn sie wächst wahrlich von Mal zu Mal, bleibt am Ende trunken und entzückt zurück.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/MantraVega
http://www.mantravega.co.uk/

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