PlattenkritikenPressfrisch

MOURNING BELOVETH – Rust & Bone

~ 2016 (Ván Records) – Stil: Doom/Death/Folk ~


Sie starteten Anfang der Neunziger mit Bands wie PARADISE LOST, ANATHEMA und MY DYING BRIDE, doch über den Status der Insiderband sind die Iren MOURNING BELOVETH bislang kaum hinausgekommen. Das dürfte sich mit ‘Rust & Bone’ ändern.

Auf Studioalbum Nummer sechs, dem ersten bei Sven Dinninghoffs Label Ván Records zeigt sich das Quintett stilistisch vielfältiger denn je. Zum reinen Doomdeath gesellen sich Epic-Versatzstücke, die in ihrer simplen, aber äußerst effektiven Melodik an mittlere WHILE HEAVEN WEPT erinnern. Auch PRIMORDIAL drängen sich als Vergleich auf, speziell im mittig platzierten, bis zur Hälfte heiß dahinfließenden und dann rapide abkühlenden Elfminüter ‘The Mantle Tomb’ – einem Stück, das auch Mr. Averill nicht besser hinbekommen hätte. Frank Brennans Klarstimme ist eine Wohltat im Stile von Patrick Walker oder Robert Lowe, Darren Moores Gegrowle verleiht dem Ganzen als kontrastierendes Element die nötige Dynamik. Interessant ist auch das musikalische Konzept der Scheibe. Die drei Songs, unterbrochen von zwei instrumentalen Zwischenspielen sind nicht nur der Länge nach angeordnet, sondern auch der Härte. Vom doomdeathigen, hintenraus durch Blastbeats schwarz gefärbten ‘Godeather’ über das erwähnte ‘The Mantle Tomb’ bis zum akustisch gehaltenen Celtic-Klagelied ‘A Terrible Beauty Is Born’ schmeichelt sich die Scheibe geradezu ins Ohr. 37 Minuten, die man sich gerne öfters gönnt. Viel mehr als nur ein Methadonprogramm für PRIMORDIAL-Süchtige.

(warme 8 Punkte)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"