ELDER – Lore
~ 2015 (Stickman Records / Soulfood) – Stil: Psych Heavy Rock ~
ELDER liefern mit ´Lore´ unbestritten ihr bisheriges Meisterwerk ab. Mit diesem dritten Album hat das Trio aus Massachusetts erneut fast alles richtig gemacht und darüber hinaus nur großartiges Material produziert. Auf fünf ellenlangen Kompositionen führen sie den Hörer nicht nur in sumpfige und himmelhohe Landschaften, sondern präsentieren ihren Psych Rock zwischen Doom und Stoner geradezu monumental. Die Kompositionen dürften wohl überwiegend dem musikalischen Entdecker gefallen, da sich die Lieder selten gängigen Konventionen beugen. Für pure Jam-Orgien sind die Riffs jedoch viel zu prägnant und packend vorgetragen.
Allein der Opener wühlt so wütend wie ein fieser MASTODON-Brocken, lässt jedoch überraschend Southern Rock-Elemente und vor allem ein heftig an den legendären ´Immigrant Song´ (LED ZEPPELIN) angelehntes Riff ungeniert einfließen. Und obwohl der Gesang von Gitarrist Nick DiSalvo nicht herausragend erscheint, so ist er bei ELDER an der richtige Stelle. Der Titeltrack nimmt hingegen mittig eine vollkommen andere Wendung und schießt mit postrockigen Salven um sich; oder es werden gerne THIN LIZZY-Melodien vereinzelt in den Orbit katapultiert. Nach einer federleichten Akustikeinlage zu Beginn von ´Spirit At Aphelion´ scheinen die ALLMAN BROTHERS von ELECTRIC WIZARD zum Tee eingeladen worden zu sein. So ergeben sich Reibungspunkte, die das Feuer zum Glühen bringen – entweder im Sommer auf dem Dach zum Dahinschweben oder zur Winterzeit im Kellerbunker zum Zudröhnen.
Mutige Reiter über die Gebirgsketten der Apokalypse setzen mit ELDER demnach auf das richtige Ross. Funkelnde Blitze, helle Lichtfunken beleben dabei den Pfad. Ohne Ablenkung gelangen Ross und Reiter sicher ans Ziel. Ausufernd prunkvoll.
(8 Punkte)
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