SEPTAGON – Deadhead Syndicate
2016 (Cruz Del Sur Music/Soulfood) – Stil: Power/Thrash
Kurz vor Jahreswechsel konnten wir bereits in das Album von SEPTAGON, einer mehr als vielversprechenden Band aus deutschen Landen, hineinhören. Nicht nur kurz anhören, sondern es sogar ausgiebig genießen. Hernach kann überraschend schnell Bilanz gezogen werden, dass dieses Debüt als metallisches Highlight des Jahres 2016 in die Annalen eingehen wird. Denn ´Deadhead Syndicate´ bietet auf geradezu klassische Art und Weise den wahren Heavy Metal. Egal, ob der Sound als Speed oder Thrash bezeichnet werden soll, dem Hörer offenbart sich einfach ein hartes Power Metal-Album mit leicht progressiven und thrashigen Tendenzen – nach eigenen Angaben zwischen den Polen EXODUS und TESTAMENT sowie FORBIDDEN und REALM.
Dennoch, so hart, wie die Vergleichsbands in ihrer Jugend lärmten, erklingt die filigran vorgetragene Musik nie. Denn SEPTAGON konkurrieren eben nicht mit den härtesten und abartigsten Combos dieser musikalischen Richtung, sondern können mit Spielwitz, Ideenreichtum, technischen Fertigkeiten und Melodien aufwarten, von denen andere nur träumen können. Folgerichtig sind bei SEPTAGON keine Jungspunde am Werk, hat doch Gitarrist Markus ´Ulle´ Ullrich (LANFEAR) neben seinem Bandkollegen Jürgen ´General´ Schrank (Drums) außerdem Alexander Palma (Bass) und Stef Binnig-Gollub (Gitarre) für diese neue Gruppe gewinnen können. Als Sänger steht SEPTAGON kein geringerer als Markus Becker von ATLANTEAN KODEX vor.
Allein nach dem Erklingen des instrumentalen Openers ´Ignite The Apocalypse´ kniet der Hörer bereits erregt und überwältigt in freudiger Erwartung. Oder wendet sich hernach umgehend Ullrichs ähnlich brillantem Instrumental-Projekt A COSMIC TRAIL zu. Hier hingegen ertönt mit ´Revolt Against The Revolution´ das schönste Schwelger-Hackebeil seit seligen `Act III´-Zeiten. Natürlich gehören HEATHEN ebenso zu den Einflüssen von SEPTAGON, wie eines der schnellsten Stücke ´Exit…Gunfire´ inklusive SLAYER-Gitarren-Einlagen beweist. Während das orientalisch angehauchte ´Ripper´ zuerst das ARTILLERY-Herz erwärmt, gemahnt das Zusammenspiel aus harten Drums, melodischem Gesang und mittig auftauchender Akustikgitarre absolut an frühe CONCEPTION. Mit ´Septagon Conspiracy´ und ´Unwanted Company´ spendieren SEPTAGON außerdem zwei pfiffige Abrissbirnen – direkt und ohne Umweg auf den Kopf einschlagend. FORBIDDEN sei Dank. Allein bei der Intonierung des ruhigen und kleinen Stücks ´Henchman Of Darkness´ fallen Gemeinsamkeiten zur Gesangsdarbietung bei ATLANTEAN KODEX auf, ansonsten singt Markus Becker hier frei und berauschend auf. Das ungedrosselte ´Deadhead Syndicate´ protzt als echte Wuchtbrumme mit einem kanonartigen Chor und Träumer-Gitarren-Solo, bevor ´Secret Silver Panorama Machine´ nochmal die Gitarren kreisen lässt, der General die Trommeln mit jedem Schlag einzeln versenkt und gemeinsam ein echtes Thrash-Schmankerl besungen wird. Irre.
Nun sind es nur noch einige wenige Tage, bis die Turmuhr sanft zu Mitternacht schlägt und ein neues Jahr eingeläutet wird. Bis dahin sollte der Name SEPTAGON notiert oder verinnerlicht werden. In jeder Ecke dann eine Kerze aufgestellt, sieben Katzenschwänze zeigen stramm in diese. So, kann das Jahr beginnen und enden. ´Deadhead Syndicate´- Dein Jahr erwartet Dich.
(8,5 Punkte)