QUANTUM FANTAY – Dancing In Limbo
~ 2015 (Progressive Promotion Records) – Stil: Space Rock ~
´Nimbo´, ´Rimbo´, ´Cacimbo´ und ´Limbo´ – schöner hätte sich niemand die vier Namen der neuen Songs von den Space Rockern QUANTUM FANTAY ausdenken können. Zwar leben auch sie den mithin bekannten Sound des Space Rocks aus, ähnlich wie die großen Meister OZRIC TENTACLES oder HIDRIA SPACEFOLK und viele mehr – dennoch liegt der Unterschied im feinen Detail.
Da das Ziel des Limbo-Tanzes ist, mit nach hinten gebeugtem Rücken unter einer waagrechten Stange durchzutanzen, immer tiefer und tiefer, bewegt sich der erste Song passend zum Karneval bei 11 Minuten und 11 Sekunden ins Ziel. Jeder weitere Song legt danach noch eine Sekunde mehr als sein Vorgänger oben drauf. ´Nimbo´ legt sodann eine unwahrscheinliche Vielfalt an den Tag, als würden ELOY mit HAWKWIND durch den Andromeda-Nebel zischen – und mit welch Geschwindigkeit! Nicht langweilig dröge dahinschlürfend, nein, alle Saiten und Tasten brennen förmlich voller Feuer, als würden sie in Flammen stehen. Der oftmalige Einsatz der Flöte durch Charles Sla ist dabei ein unwahrscheinlicher Gewinn für die Band. ´Rimbo´ profitiert dagegen mehr von den Bongos und Congas, die Karel Baetens einbringen durfte. Überraschenderweise hat sogar Ed Wynne (OZRIC TENTACLES) hier ein Gastspiel. Den großen Unterschied zu ähnlich gelagerten Bands liefert jedoch die brillante und enorm abwechslungsreiche Keyboard-Arbeit. Sogar der moderne Retro Synth-Liebhaber bekommt einige Sequenzen lang feinstes Futter angeboten. Das ist oftmals Symphonic Rock im Space Korsett.
Wenn nicht das wunderschöne und so farbenfrohe Digipack vorliegen würde, sondern eine Vinyl-Version, könnte resümiert werden, dass die B-Seite mit den Liedern ´Cacimbo´ und ´Limbo´ letztlich etwas gegenüber der Vorderseite abfällt. Gleichwohl käme diese Vorgehensweise natürlich Jammern auf hohem Niveau gleich, zumal ´Dancing In Limbo´ als eines der schönsten Space Rock-Werke des laufenden Jahres anzusehen ist.
(8 Punkte)