GIÖBIA – Magnifier
~ 2015 (Sulatron Records) – Stil: Psych/Acid/Rock ~
Stilecht kann das Werk von GIÖBIA aktuell nicht nur als CD, sondern selbstverständlich auch als heavy-magenta Vinyl (limitiert auf 500 Stück) erworben werden. Also, aufgelegt und abgehoben. Denn der Nachfolger von ´Introducing Night Sound´ fühlt sich im Psychedelic Rock mit einigen Space-Ausflügen äußerst wohl. Auf dem vierten Werk der Mailänder sind diesmal nämlich ausschließlich Eigenkompositionen enthalten, wobei drei der sieben Songs rein instrumental angelegt sind und dabei bereits mehr als die Hälfte des Albums ausfüllen. Wer sich daher auf diesen Trip einlassen kann, darf eine gereifte Band, die ihre Inspiration direkt aus den 60s bezieht, nicht nur an den üblichen Instrumenten, sondern ebenso an der Sitar oder Bouzuki bewundern. Der Gesang liegt ohnehin eher wie ein Schatten über der Musik – und will sich partout nicht in den Vordergrund stellen, sondern steht eher weit zurück. Fast wie ein Geist huscht er über die Lieder, nicht immer spürbar, nicht vollends für jedermann bemerkbar. Nur in den vorzüglichen ´The Stain´ (“Every time you scream too loud”) und ´Devil’s Howl´ (“Mock The Devil´s Howl”) dürfen die Worte mächtig gepriesen und deutlich durch das All erschallen. Wer dann bei ´The Pond´ an ganz frühe PINK FLOYD denkt, liegt nicht gar so verkehrt. Erst recht im langen Instrumental ´Sun Spectre´, das für jeden Weltraumforscher eine Besichtigung wert ist. Jedoch offenbaren sich nicht erst im Laufe des Albums die wahren Stärken der Band, die sich in Kleinigkeiten wie im Opener ´This World Was Being Watched Closely´ bemerkbar machen, in dem die Band mit Samples aus Radiosendungen wunderbar dem Rhythmus des Songs gerecht wird. Denn die Welt wird von Außerirdischen beobachtet und wer weiß, wo sie bereits gelandet sind. Sie sind unter uns.
Wenn der Sternenstaub sich lichtet, der Nebel gar von dannen zieht, dem Raumfahrer sich eine neue Galaxie eröffnet, dann sind GIÖBIA nicht fern.
(Sternenstaubig funkelnde 8 Punkte)