SIDEBURN – Evil Or Divine
~ 2015 (Metalville) – Stil: Heavy Rock/Doom ~
Das fünfte Album der Schweden SIDEBURN wird es erneut etwas schwerer haben, bei vielen Doom-Heads die offenstehenden Türen einzurennen, da die Band weiterhin keinen reinen Doom spielt und sich auch nicht der Retro-Welle anzubiedern scheint.
´Masters And Slaves´ ist folglich der nicht erwartete, dennoch sehr interessante Album-Opener. Hier werden umgehend die Classic Rock-Einflüsse spürbar, obwohl die Band schleppend durch die Wildnis kriecht und Dimitri Keiskis Gesang in den Strophen verzerrt darboten wird. Ein schneller Abgehpart und der sich erst langsam glorreich einbrennende Refrain sorgen allerdings für die Zurschaustellung der wahren Größe. ´When Darkness Calls´ hat hingegen einen hundertprozentigen BLACK SABBATH-Beginn, entwickelt sich von einem echten Slomo-Blues-Rocker zum flotten Epic-Song, während ein Song wie ´Presence´ anfangs eine mehr als nur eindeutige LED ZEPPELIN-Affinität offenbart. Aber gerade das göttliche ´Presence´ und ´The Day The Sun Died´, sind großartige Hymnen, die bereits in den 90ern direkt aus Seattle hätten stammen können. Das ist teilweise eher Hard Rock mit der besonderen Note. ´Sea Of Sins´ dürfte dann sogar die Wüsten-Anhänger von QotSA erfreuen.
SIDEBURN ist erneut ein gutes Werk mit einigen Ausreißern nach oben gelungen. Den Doom-Olymp müssen sie zwar bislang noch von weitem betrachten, können jedoch vielleicht bald ebenfalls den Ausblick von dort droben genießen.
(7,5 Punkte)