HORACLE – Dead Eyes Revelations
~ 2015 (Eigenproduktion) – Stil: Heavy Metal ~
Zuerst kam eine erste EP heraus, zwei Jahre später dann die zweite EP (siehe hier) und nun erscheint nach weiteren zwei Jahren sowie acht Jahren der Bandgründung endlich das sehnsüchtig erwartete Debüt der Belgier von HORACLE.
Auf diesem lassen sie geradeswegs ihren Old School-Sound, der sie mittlerweile mit Leichtigkeit neben einer Band wie den Schweden von PORTRAIT bestehen lässt, ausgereifter als je zuvor erklingen. Im Gegensatz zu PORTRAIT lehnen sie sich aber nicht so sehr am Schaffen des Diamantenkönigs an, sondern rein musikalisch gesehen eher an dem der Eisernen Jungfrau.
Welcome to our wicked tormented tale of torn lives and secrets, we spirits, in the attic, will never be set free, you are the witness of human vile, our tragedy, through our nightmares, be guided to a dance of eternity.
Vollkommen überragend präsentiert sich hingegen Sänger Terry Fire, der eine gereifte, brillante Gesangsleistung abliefert. Obwohl er schon auf den Vorgängern außergewöhnlich gut klang, will man ihn bei einem der Album-Highlights (´Revenge At Hand´) gar als belgischen Gerrit P. Mutz preisen. Ansonsten liefert er die gesamte Bandbreite seines Könnens ab, die zielsicher ebenso in den Höhen bestehen kann. Die allerschönste Linie zum Singen hat er tatsächlich auf ´No Resistance´ entdeckt. Zum ganzheitlichen Gelingen trägt letztlich natürlich auch das gute Gitarrenduo Dyno C. Itt und Alexey Makarov, der nach der letzten EP zur Band gestoßen ist, bei. Vollkommen klassisch, gediegen spielt die Band nur in ´Signs Of The Beast´ auf. Denn im Übrigen scheint die gesamte Band ständig unter Strom zu stehen, dazu gesellen sich notwendigerweise einige eingearbeitete Speed-Einschübe. Als Krönung präsentieren HORACLE später mit ´The Hounds (Wicked Child)´ nicht nur einen langen, prächtigen Rausschmeißer, sondern zuvor ein noch längeres episches Stück namens ´Awakening Of A Crimson Shelter´, das nur so vor Energie und Power dampft.
Die wahren Metal-Recken werden HORACLEs Debüt am Jahresende ganz oben in ihren Listen aufführen. HORACLE sollten daher bei der aktuellen Stimmung in der Szene die Gunst der Stunde nutzen und mit vielen Live-Auftritten alle willigen Jünger von ihrem enormen Können überzeugen. Be there …
(8 Punkte)