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PERFECT BEINGS – II

~ 2015 (My Sonic Temple) – Stil: Art Rock ~


Ein Jahr nach dem Debüt von PERFECT BEINGS erscheint bereits der schlicht `II` betitelte Nachfolger. Blickte der Hörer beim Debüt noch auf eine Sonnenfinsternis, darf er sich nun beim Anblick des Coverartworks an einer brodelnden Sonne erfreuen. Selbst die Musiker, allen voran Gitarrist Johannes Luley (ex-MOTH VELLUM) und Sänger Ryan Hurtgen (Rene Breton Project), befreien sich immer mehr vom unnötigen Ballast der Vergangenheit und lassen ihre Musik weit imposanter erstrahlen. Erneut wurde mit Drummer Dicki Fliszar (u. a. Bruce Dickinson), Keyboarder Jesse Nason und Chris Tristram (Slash, MARJORIE FAIR) in Johannes Luleys ´My Sonic Temple´-Studios in Los Angeles aufgenommen.

Auch wenn der eher nur als Einleitung gedachte, fast instrumentale Opener ´Mar Del Fuego´, trotz eingebrachten spanischen Flamenco-Bestandteilen, den Hörer musikalisch eher Richtung NEUSCHWANSTEIN und GENESIS verweist, ist das nachfolgende ´Cryogenia´ nur aufgrund seines epischen Solos ebenfalls in dieser Richtung anzusiedeln, da es ansonsten nämlich äußerst ruhig und nur aufgrund seines stop-and-go-Rhythmus interessant strukturiert ist. Der Longtrack ´The Love Inside´ gestaltet sich indessen mit Tastenspielereien am Klavier und YES-Verweisen als einer der Höhepunkte, inklusive eines tollen, mittig aufgehenden Instrumentalparts. ´Rivermaker´ könnte zudem gänzlich nur mit Klavierbegleitung vorgetragen werden und lässt im Laufe des Songs gar eine Stimmung fast wie in RUFUS WAINWRIGHTs besten Tagen aufwallen. Schwelgerisch, düster und brodelnd gibt sich ´Volcanic Streams´, das mit Anklängen an PINK FLOYD heutzutage natürlich den PORCUPINE TREE-Liebhaber in Aufruhr versetzen dürfte. ´The Yard´ spielt etwas im BEATLES-Kanon mit asiatischen Melodien; dies kann jedoch ´The Thrill Seeker´ mit einer typisch chinesischen Melodiefolge sogar steigern. Zwar musikalisch nicht gar so verspielt wie die frühen TALKING HEADS, böte sich freilich ´Go´ als Single-Auskopplung an.

PERFECT BEINGS werden immer mehr zu einem äußerst interessanten Projekt. Die Leichtigkeit der musikalischen Eigenständigkeit lässt die Musik abermals in einem weitaus größerem Glanze als zuletzt erstrahlen.

(8 Punkte)

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