CODEX – The Peace Paradox
~ 2015 (Eigenproduktion) – Stil: (Prog) Metal ~
Die Niederländer CODEX starteten im Jahr 2009/10 als Sideproject der beiden WARCHITECT,-Mitglieder Arjen de Boer (Bass) und Ingmar Otter (Gitarre). Drummer Niek ten Cate (SKELETOR) schloss sich später ebenso wie Sänger Rhodan ten Kleij im Jahr 2012 zur Komplettierung der Band an. Anschließend werkelten die Musiker zwei Jahre lang an ihrem Debüt, das schließlich vom EXIVIOUS-Gitarristen Tymon Kruidenier produziert und außerordentlich gut in Szene gesetzt wurde. Das Albumkonzept von ´The Peace Paradox´ dreht sich zudem um die Kriege im Irak und Afghanistan sowie die damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Interessen der Mächte.
CODEX spielen dabei einen unverfälschten Metal, der seine Progressivität vollkommen basisch und natürlich unter Einbeziehung von abrupten Wechseln und komplexen Riffs beweist. Die pure Schönheit aus Gitarre, Bass und Drums, veredelt durch den Gesang von Rhodan ten Kleij, der wohl aufgrund seiner Gesangsweise geliebt oder gehasst werden dürfte. In einigen Tonlagen sogar an Harry ´The Tyrant´ Conklin erinnernd, wohnt seiner Stimmfarbe eine gewisse hysterische Ader inne. Diese Stimme ergibt in Verbindung mit der komplexen Musik, die augenscheinlich für WATCHTOWER-, REALM- oder frühe SIEGES EVEN-Liebhaber nicht gerade unbedeutend erscheinen dürfte, eine edle Mischung, die in den 90ern einer kleinen Anhängerschar mehr als nur ein klein wenig zu gefallen wusste, jedoch ansonsten erfolgslos, ganz unbeachtet blieb. Wie viele Gruppen aus alten Zeiten besitzen auch CODEX heutzutage ihren eigen Stil, der sie auf eine gewisse Art und Weise einmalig erscheinen lässt. Dennoch lebt in ihnen gesanglich als auch musikalisch ein Hauch von RAGNARÖK – einer norddeutschen Combo, die mit ihrem Demo (´The Tape´, 1990) bereits Kult-Status erlangte und später unter dem Namen PRKLZ zu Platten-Ehren kam – und DAMN THE MACHINE – die US-Legende um Chris Poland – weiter.
Solch seltene Spezies sollte insofern nicht unbeachtet und ungehört an der angesprochenen Zielgruppe vorbeigehen.
(8 Punkte)