VLY – I / [TIME]
~ 2015 (Laser’s Edge) – Stil: Art Rock ~
Ein neues Projekt namens VLY, angeführt vom ehemaligen CRIPPLED BLACK PHOENIX-Gitarristen Karl Demata, hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer großartigen Gemeinschaft entwickelt. Der internationale Gruppenverband umfasst nicht nur Karl Dematas langjährigen Bandkollegen Chris Heilmann am Bass, sondern die Italienerin Elisa Montaldo an den Keyboards (IL TEMPIO DELLE CLESSIDRE), den Schweden Mattias Olsson (ÄNGLAGARD, WHITE WILLOW) und den in New York ansässigen Sänger Keith Gladysz (DIET KONG). Dessen Stimme passt ganz vorzüglich zu den überwiegend ruhigen Tönen, die den Hörer erwarten. Denn erwartungsgemäß bewegen sich alle Lieder, trotz der unterschiedlichsten Einflüsse aller Beteiligten, in den Sphären von PINK FLOYD, die auch CRIPPLED BLACK PHOENIX nicht gerade unbeachtet ließen.
Gerade der Opener ´Circles´ und der Abschlusstrack ´Perfect Place´ lassen beide gleichermaßen zu den schwebenden Klängen die Gitarre so richtig kreisen, wie es eigentlich nur RPWL in ihren besten Momenten innerhalb der letzten Dekade vorgemacht haben. New Artrock-Anklänge finden sich ebenfalls zuhauf, speist sich dieser Zweig schließlich genau aus dieser musikalischen Ecke. Neue MARILLION-Momente mit einem Schuss Peter Gabriel dürfen in ´Headache´ ausfindig gemacht werden. Daher sind Stücke wie ´Silver Beaches´, ´Dark Days´ und ´Message In Water´ geradezu zum Schwelgen, zum Genießen prädestiniert. Etwas Tempo kommt in ´Out Of The Maze´ auf, allein aufgrund des ordentlichen Gebrauchs der Orgel von Elisa Montaldo.
Wenn die Band in Zukunft vermehrten Wert auf Dynamikwechsel und weit ausschweifendere Instrumentierung legt, bewegen sie sich womöglich bald in Klassikernähe. VLYs Debütalbum ist immerhin ein durchgehend hochwertiges Album einer hochklassigen Band – gelebter Eskapismus rockmusikalischer Hochkultur.
(8 Punkte)
