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QUEENSRYCHE – Condition Hüman

~ 2015 (Century Media Records) – Stil: Metal ~


QUEENSRYCHE-Mark II, die Zweite. Das fünfzehnte Album von QUEENSRYCHE ist das zweite Album mit Sänger Todd La Torre und kann eine leichte Steigerung gegenüber seinem Vorgänger ´Queensryche´ vor zwei Jahren geltend machen.

Nachdem die Band mit ihrem ex-Sänger Geoff Tate eine Einigung über die Namensrechte erzielen konnte, rocken Michael Wilton, Eddie Jackson und Scott Rockenfield als alleinige Namensinhaber unter dem Banner QUEENSRYCHE weiter. Während Tate unter der Bezeichnung OPERATION:MINDCRIME weitermusiziert, versucht der Rest mit Todd La Torre den wahren Spirit der Band fortzuführen.

Diesem Spirit, den in den seltensten Fällen irgendeine Gruppe jemals wieder einzufangen vermochte, hauchen sie mit ´Arrow Of Time´ und ´Guardian´, obwohl dieser Songtitel eigentlich auf ewig an anderer Stelle fest zementiert ist, neues Leben ein. Todd La Torre legt bei ´Guardian´ eine wunderbare Gesangsleistung hin, die natürlich des Öfteren an Geoff Tate erinnert, und befriedigt mit unterstützenden Background-Shouts den Durst der RYCHE-Jünger. Am schönsten spielt die Band immer dann auf, wenn sie versucht, den alten ´Empire´-Spirit einzufangen, der nämlich schon immer am einfachsten zu reproduzieren war, wie es an anderer Stelle bewiesen wurde. Dies gelingt der Band auf dem Albumhöhepunkt ´Selfish Lives´ am allerbesten; ´Toxic Remedy´ scheitert dagegen an dieser hohen Zielsetzung leicht. ´Eye9´ bewegt sich unbefriedigender Weise eher Richtung ´Hear In The Now Frontier´ und biedert sich zum Höhepunkt fast als THRESHOLD-Kopie an. Die ersten Sekunden von ´Hourglass´ erschrecken dann etwas, doch das Lied entwickelt sich am Ende gar zu einer kleinen Hymne. Und dann garniert die Band das Werk noch mit der schönen Ballade ´Bulletproof´, mit dem fast nur auf der Akustikgitarre vorgetragenen ´Just Us´ und dem Titelsong zum Abschluss, bei dem die Angst vor weiteren ruhigen Klängen zu Beginn ungerechtfertigt ist, entwickelt sich der Song ´Condition Hüman´ auf seiner epischen Länge zu einem nochmaligen Album-Höhepunkt. Wenn allein nur die letzten zehn Sekunden des Albums die Zukunft der Band widerspiegeln sollten, dann erwächst hier möglicherweise eine Konkurrenz zu WATCHTOWER.

Wenngleich Parker Lundgren mit Michael Wilton erneut ein gutes Gitarrenteam bilden darf, den Verlust von Chris DeGarmo konnte die Band nie wettmachen. So kann obendrein – im Bereich des Songwritings – der Ausfall von mindestens 2/3 der ehemals dafür verantwortlich zeichnenden Personen – Chris DeGarmo & Geoff Tate – nicht ausgeglichen werden. Obgleich sich diese aktuelle QUEENSRYCHE-Inkarnation nicht mehr mit der Band auf Augenhöhe befindet, die zwischen 1983 und 1990 Maßstäbe setzte, wird die verdammt treuherzige Metal-Gemeinde garantiert lieber bei Live-Auftritten in Gedanken der Vergangenheit hinterherschmachten. Lieber sollte die Gemeinde neue Combos – und damit sind keinesfalls OPERATION:MINDCRIME gemeint – unterstützen.

´Condition Hüman´ ist zwar ein gutes Album im Fahrwasser der eigenen Legende geworden, von deren Art und Weise jedoch bereits vor zwanzig Jahren unzählige andere Alben kleinerer Bands erfolgreich erschienen sind. Maßstäbe werden heutzutage an anderer Stelle gesetzt. Daher knappe …

8 Punkte

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