SANGRE DE MUERDAGO – O Camino Das Mans Valeiras
~ 2015 (SickManGettingSick Records) – Stil: Forest-Folk ~
Die Neo Folk-Band SANGRE DE MUERDAGO präsentiert ihr drittes Album ´O Camiño Das Mans Valeiras´ passend zum anhaltenden, schwülen Sommer. Da das Vinyl, diesmal in marbled oder black angeboten, in seiner Schwärze noch nicht angekommen ist, müssen wir uns vorerst mit der digitalen Version, nachts wenn es kühler wird, in die Wälder zurückziehen, um erneut diesen traurigen Klängen zu lauschen.
Vollkommen akustisch aufspielend, sind es gerade die hypnotisierend auf einer kleinen Tonfolge beharrenden Gitarrensaiten, die eine magische Stimmung erzeugen. Wenn zum fingerpickenden Gitarrenspiel von Pablo C. Ursusson sowie dem Gesang von Emma Skemp und ihm selber noch bezirzenden Flötentöne oder gar die Geige und Nyckelharpa, auch Schlüsselfiedel genannt, hinzukommen, ist die Hörerschar gänzlich gebannt. Engelsgleich singt im Titelstück eine Fee aus weiter Ferne mit, während in ´Mensaxeiros Do Pasado´ die Magie an Größe zunimmt. Sobald die Augen geschlossen bleiben und der Körper unter den schattenspendenden Bäumen im Wald auf dem feuchten Moos ruht, scheint ein ganzer Stamm um den Hörer herum zu tanzen und zu singen. Die Trommeln werden längst rhythmisch, bedrohlich in ´Mensaxeiros Do Pasado´ geschlagen. Wie bereits auf ihrem Debüt mit ´Adeus Meus Amigos´ heben sich SANGRE DE MUERDAGO auch diesmal bis zum Ende ein fast ebenbürtiges Stück namens ´Voar Máis Aló Das Montañas´ als Höhepunkt, neben dem Opener ´Xordas´, auf. Klänge aus längst vergangenen Zeiten.
Anschließend erstrahlen die Sterne in finstrer Nacht am Firmament. Eine erdrückende Stille entsteht. Das Moos schimmert glänzend, alles feucht und nass. Die Hitze ist noch nicht erloschen.
(Schwelend hitzige 8 Punkte)