SEVENTH DIMENSION – Recognition

~ 2015 (Corrupted Records) – Stil: Prog Metal ~

Das schwedische Quintett präsentiert mit ´Recognition´ sein zweites Werk. War der Vorgänger ´Circle Of Life´ vor zwei Jahren bereits ein wohlklingendes Album geworden, so hat die Band nun mit einem weiteren Schritt die nächste Stufe ihrer Entwicklung erklommen. Vergleichbar mit der Entwicklung von HAKEN, die sich ebenfalls auf ihrem zweiten Album etwas von den Inspirationsquellen freischwimmen konnten, versuchen es SEVENTH DIMENSION heuer, aus dem Windschatten von DREAM THEATER, FATES WARNING und vor allem SYMPHONY X zu treten. Dies gelingt ihnen auf diesem abermals sehr langen Werk recht gut. Ähnlich wie SYMPHONY X holen sie sich die Inspiration aus dem Prog Rock, spielen aber durchgehend metallisch auf; in dunkleren Momenten sogar minimal aus dem Gothic-Bereich, was an die Intensität von EVERGREY gereicht.

Überragende Vokalakrobatik im melodische Sinne ertönt in `Hand Of Fate´, inklusive Klavier-Einlage und klasse Solo von Luca Delle Fave, doch ´The Raven´ setzt diesem die Krone auf und ist das klare Albumhighlight bei dem Sänger Nico Lauritsen in den höchsten Tönen schwebt (“The waiting is here, it’s scaring me, that’s all that there is to fear, the waiting is here, embracing me, the closure is near”). In über zehn Minuten ist zudem reichlich Zeit für eine Achterbahnfahrt mit Gitarren- und Keyboard-Soli. Auf gleicher Länge und gleichem Niveau will diesem ´Reading Between The Lines´ nicht nachstehen. ´Third Eye´ ist dann zum Teil grooviger, liefert einen epische Refrain und plötzlich heftig heavy-metallische Riffs. Mit ´Paradolia´ darf natürlich eine sehr gute Ballade ebenso wenig fehlen wie zwei direkt hintereinander folgende Instrumentals (´Metanoia´ und ´Calm Before The Storm´). Zum Abschluss folgen nochmals weit über zwanzig Minuten, einmal das melodisch brillante ´Within Two Minds´ und der epische Rausschmeißer ´Descending Memories´, der letztlich alle Gefühlswallungen durchleben lässt.

SEVENTH DIMENSION gelingt tatsächlich ein ziemlich eigenständiges Werk, das noch nicht ganz seine Väter verbergen kann. Dennoch sollten die Stockholmer Boys im Auge behalten werden, sonst entsteht womöglich mit dem nächsten Schritt nur im Verborgenen etwas ganz Großes.

(8 Punkte)

(Contact: http://www.seventh-dimension.net/)