PALACE OF THE KING – White Bird Burn The Sky
~ 2015 (Listenable Records) – Stil: Classic Rock ~
Das australische Sextett liefert nach zwei exzellenten EPs und einer very limited – nur 200 Stück – ´Vinyl-only-Veröffentlichung´, die einen Teil der EP-Songs beinhaltete, endlich seinen ersten “richtigen” Longplayer ab.
Die Band um Sänger Tim Henwood, eher bekannt durch sein Mitwirken bei ROGUE TRADERS, kredenzt erdigen, bluesgetränkten Hard Rock alter Schule. Musikalisch hat man es sich zwischen GRAVEYARD, RIVAL SONS, ELECTRIC MARY und LED ZEPPELIN gemütlich gemacht. Fette Seventies Grooves, knallige Gitarren und ein bissiger Sänger harmonieren bestens.
Keiner der zehn transparent produzierten Tracks zeigt Schwächen. In jedem Song überraschen die Australier mit neuen, coolen Ideen und machen das Album damit äußerst abwechslungsreich und vielseitig. Dazu hat man eine wenig aufdringliche Hammondorgel im Sound integriert, die hier und da auch dominante Züge aufweist und die sehr rockigen Stücken positiv bereichert. Diese Orgel sorgt bei manchen Stücken auch dafür, dass der Retrofaktor steil nach oben geht und einem der Vergleich zu DEEP PURPLE geradezu auf der Zunge liegt. Man höre einfach `Burn My Bridges`.
Wer sich intensiv mit den RIVAL SONS Veröffentlichungen auseinandergesetzt hat, der wird im Sound der Australier viele Elemente dieser Combo wiederfinden. Dennoch ist `White Bird Burn The Sky` insgesamt betrachtet ein überragendes Retro-/Classic Rock-Album, das mit vielen Alleinstellungsmerkmalen aufwartet und sich vom Rest der Szene markant abheben kann. Von drei-minütigen Krachern bis zu über sechs-minütigen, teils epischen Stücken mit echtem LED ZEPPELIN-Flair, zieht einen die Band umgehend in den Bann. Überragend auch die rotzige Mittelfinger-Attitüde bei einem Kracher wie `No Chance In Hell`, das einfach nur bissig und fies klingt.
Das vom begnadeten Sänger Tim Henwood, dessen Stimme zwischen blues-souligen Tönen mit echter Down-Under-RnR-Attitüde durch die Gehörgänge fräst, angeführte Sextett ist einfach nur phänomenal. Das klingt alles nach Retro und doch frisch, wild, aufpeitschend und enorm energisch. In der Retro-Veröffentlichungsflut hebt sich dieses Album deutlich ab und bietet ganz, ganz großes Entertainment! Das sieht auch AIRBOURNEs Joel O`Keefe so, der die Herren den “real fucking deal” nennt. Wenn aus solch einem berufenen Munde solch eine Ansage kommt, sollten die Alarmglocken umgehend anspringen!
Das Fazit zu diesem Album kann daher nur heißen: Ein echter Kracher vor dem Rock`n`Roll Gott!
(8 Punkte)