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NORDIC GIANTS – A Seance Of Dark Delusions

~ 2015 (Kcope) – Stil: Claustrophobic Cinema Clatter ~


Nach drei EPs legen die beiden in England ansässigen Musiker Loki (Keys, Synth,Trompete) und Rôka Skuld (Cymbals, Gitarre, Samples) ihr erstes abendfüllendes Werk vor. Aufgrund ihrer Vorliebe für den Filmkomponisten Hans Zimmer stellt auch ihr eigener Sound einen vollkommenen Breitwandhörgenuss dar. Daher sollte diese Musik für den Abend oder für die Nacht des Connaisseurs vorgehalten werden. Und wenn die Nacht schließlich herangebrochen ist, vermischt sich die Kälte und Dunkelheit dieser mit atmosphärischen Feinheiten – mit Klängen aus anderen Welten, in denen Feen und Ungetüme erscheinen.

Glaubt sich der Hörer beim Opener ´Elysian Skies´ noch in einem grandiosen, neuen ´Denovali´-Release zu befinden, möchte die Stimmung andauernd gerne ausbrechen und explodieren – der orchestrale Beginn für den modernen Post Rock-Liebhaber. Beim Übergang zu ´Evolve Or Perish´ befindet sich die Atmosphäre bereits auf dem Siedepunkt, wird aber vor der endgültigen Eruption immer wieder von eingestreuten Radiosequenzen unterbrochen. Post Rock trifft auf Trip Hop – nur bei hoher Lautstärke bis in die letzten Gehirnwindungen aufnehmbar. Auf ´Rapture´ erklingt erstmals Gesang, der von Beth Cannon geradezu KATE BUSH-like zelebriert wird, die Soundschichten jedoch endgültig in himmlische SIGUR RÓS-Ebenen trägt, während die orchestralen Klänge von den Trommeln geradezu malträtiert werden. Die Sterne am Firmament beginnen zu wackeln und zu glühen.

Etwas ruhiger, inklusive kräftigen Klavieranschlägen, singt die dänische Singer/Songwriterin Freyja im anschließenden ambientartigen ´Give Flight To The Imagination´ á la BIRDS OF PASSAGE. SATURDAY SUN unterstützen NORDIC GIANTS gesanglich sowie instrumental in den ruhigen als auch ausbrechenden Bombast-Passagen von ´Dissolve´. Während erneut das Klavier erfolgreich versucht, sich einen Platz in der Soundwall zu erkämpfen, um sich im anschließenden, nur mit Feengesängen unterlegten ´Illuminate´ fast in den Mittelpunkt zu stellen. Den letzten Gastbeitrag darf die Sängerin Nadine Wild Palmer im überbordenden ´Futures Dark´ hinzusteuern, bevor die beiden Hauptaktionäre Loki und Rôka Skuld ihr Werk mit ´Black Folds´ und insbesondere im sterbend schönen, mit harten Klavierklängen emporwallenden ´A Thousand Lost Dreams´ ausklingen lassen.

NORDIC GIANTS – das post-orchestral-ambient-bombast-rockige Ereignis des Jahrgangs 2015.

(8,5 Punkte)

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