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LEPROUS – The Congregation

~ 2015 (Inside Out) – Stil: Prog-Metal ~


Ob die Norweger mit ihrem fünften Album (zählt man den Independent CD-R-Erstling mit) endgültig ihren Stil, ihren Sound und ihren Platz im Musikuniversum gefunden haben, kann wahrscheinlich erst am Ende des Kapitels namens LEPROUS beantwortet werden.

Ah hah ah ah ahh
Ah hah ah ah ahh

Zudem ist der Entwicklungssprung zum Vorgänger ´Coal´ diesmal nicht allzu groß ausgefallen. Allerdings haben sie die Eingängigkeit des Vorgängers beibehalten und sogar weiter verdichtet. Dies ist vor allem im Gesangsbereich klar ersichtlich. Einar Solberg singt mit seinem klaren Gesang selbstverständlich wundervoll wie ehedem, hat aber teilweise eine äußerst wortkarge Gesangstechnik entwickelt, die vor allem in der ersten Albumhälfte die dadurch entstandenen Lücken in jedem Lied mit “Ah hah ah ah ahh”s auszufüllen hat. Dies kann tatsächlich auch eine Möglichkeit sein, jeden Song gleich klingen zu lassen. Selbst die Keyboard-Passagen passen sich dem stilistisch an und sind demnach weniger flächendeckend, nur einmal in ´Down´, als vielmehr im Takt des Rhythmus unterwegs. Dafür sind diese immerhin äußerst abwechslungsreich ausgestaltet. Von einem hektischen, unruhigen (´Rewind´) oder monoton waberndem (´The Flood´) bis hin zu einem pochenden (´Red´) Rhythmus durchzieht sich ein großes Spektrum über die einstündige Albumlänge hinweg. So kann der Hörer sein Hauptaugenmerk vornehmlich – wie im überragenden ´Rewind´ (“I am hollow, ahahaaaaa, none to follow, ahahaaaaa”) oder in ´ Triumphant´ zu hören – auf Sänger Einar Solberg und den neuen Drummer Baard Kolstad legen.

Obwohl der Sound von LEPROUS mittlerweile ziemlich einzigartig ist, können dennoch Vergleiche gezogen werden. Grundsätzlich schadet es nicht, zwischendurch etwas MASSIVE ATTACK durch die Lauscher pusten zu lassen und gerade der vermehrte Elektronik-Einsatz ist ebenfalls bei ihren musikalischen Nachbarn von LIS ER STILLE zuletzt festzustellen gewesen. In ´Red´ kann die Inspirationsquelle schließlich mehr als offensichtlich mit den Engländern MUSE benannt werden. Große Refrains dürfen dagegen heuer in ´Third Law´, ´Slave´ – mit seiner dunklen Atmosphäre und dem gleichzeitigen Einsatz von flockigen 80s-Keys – sowie im Highlight ´Down´ entdeckt werden, obgleich dies wahrscheinlich bei den beiden erstgenannten allein durch die oftmalige Wiederholung dieser unvermeidlich ist.

Ah hah ah ah ahh
Ah hah ah ah ahh

LEPROUS – eine Band im Jahre 2015, die äußerst unruhig, aber stetig, kompakt und melodisch dem Höhepunkt entgegen strebt.

(8 Punkte)

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