IRONSWORD – None But The Brave
~ 2015 (Shadow Kingdom Records) – Stil: Barbaric Metal ~
Es ist wieder Epic Metal Zeit, aber in seiner barbarischen Form – Barbaric Metal. Die Männer aus Portugal, die IRONSWORD genannt werden wollen, greifen mit ihrem vierten Werk – nach einer fast siebenjährigen Stille – wieder in das Kampfesgeschehen ein.
By the hammer, by the sword, vengeance will be mine
Gitarrist und Sänger Tann hat seine Mannschaft runderneuert und einen neuen Drummer sowie Bassisten angeheuert, so dass alle zusammen nur noch schnellstens ihre Fell-Garnituren aus der Kommode im Höhlenversteck holen mussten. Natürlich darf jeder True- und Barbaric-Metal-Liebhaber ebenso passend zur Musik seine Fell-Kleider überstreifen, den Bart zwirbeln und frohlockend auf das Schlachtfeld rennen. Dort erwartet ihn dasselbe Schlachtengeheul wie es WOTAN, RAVENSIRE oder BATTLERAGE recht ähnlich produzieren. Aber IRONSWORD sind die Krönung dieser Gattung – hinsichtlich Eingängigkeit und Trueness. Gerne galoppierend, etwas IRON MAIDEN, etwas RUNNING WILD und ganz viel MANILLA ROAD, denn selten klangen Tann und seine Mannen so sehr nach ihren Vorbildern wie hier. Und in ´Calm Before The Storm´ könnte leibhaftig Mark ´The Shark´ Shelton gesungen haben – up the hammers. Da ist sogar am Ende noch mit ´The Shadow Kingdom´ eine Drei-Wort-Hymne an das neue Plattenlabel möglich.
Forge the sword, with burning metal – forge the sword
Jeder Song wird dem tapferen Recken wie ein glorreiches Feuerwerk vorkommen. Jeder Hieb ein Treffer, jeder Stich direkt ins Fleisch, jeder Song sogleich ins Schwarze. Auf Dauer jedoch könnte die wiederkehrende Vorgehensweise den Krieger vom Schlachtfeld in die Ödnis treiben, muss er doch beständig die Burg des Gegners geradewegs durch das Tor einnehmen und dabei unaufhörlich kurze Schläge auf den Helmen, stetig auf den harten Köpfen platzieren – dies kann nicht immerfort frohlockend sein.
We may fight forever, yet we shall stand together, victory or the grave, worthy of none but the brave
Dubioser Weise werden sich heutzutage selber Grenzen gesetzt, indem nicht wie anno domini der Spruch `Long live Heavy Metal´ gepriesen wird, sondern ´Long live underground Heavy Metal´. Also, barbarischer Krieger, stay true, stay in the underground. Doch wer täglich wie Conan sein Schwert aus der Scheide zieht, vor Erregung sogar sein Fellkleid abstreift, um sich dann nackig an der Felswand oder zügellos Bauch an Bauch am Partner zu reiben, gerne auch mal Po an Po oder anderswo, der wird hier voller Wollust stöhnen.
(8 Punkte)