ANASAZI – 1000 Yard Stare
~ 2014 (Eigenproduktion) – Stil: Rock/Metal ~
ANASAZI wurden im Jahre 2003 vom Sänger und Gitarristen Mathieu Madani gegründet. Mit ´1000 Yard Stare´ veröffentlicht das Trio sein mittlerweile viertes Album. Die anfänglichen Findungsprozesse sind heutzutage überwunden und bereits mit dem Vorgänger lieferten ANASAZI hochwertigen Stoff ab.
Inzwischen spielen sie einen Mix zwischen edel komponiertem Rock, der sich auch vor Hooks nicht scheut, und dabei in seinen schönsten Momenten zwischen TESLA und ENUFF Z’NUFF sowie einer gehörigen Portion Metal pendelt. Gerade der angeraute Gesang von Mathieu trägt hier zu diesen Vergleichen bei. Aber darüber hinaus decken sie eine weitaus größere Bandbreite ab, da bereits beim Opener ´Drop Dead Silence´ und im weiteren Verlauf bei ´Runaway´ ebenfalls der moderne Progger, der mit PAIN OF SALVATION gerne liebäugelt, angesprochen wird. Obwohl viele Lieder gerade nicht die typisch kurzen Rockstücke sind, werden sie dennoch zu krachenden Hits – wie ein ´Ordinary Man´ beweisen mag. Es gelingt ANASAZI aber ebenso mit ´Under´ und ´One More Time´ zwei melancholische, eher balladeske Songs hintereinander zu präsentieren. Auch den obligatorischen Longtrack kredenzen sie mit dem zehnminütigen Titelstück, der den letzten verbliebenen Anhängern von BLACK SYMPHONY munden dürfte. Da zwischendurch selbst weitere ruhige Momente (´Water’s Edge´ und ´The River´) nicht abschreckend wirken, können obendrein, wie in ´Then´, die öfters elegisch eingesetzten Gitarren fast in alternative Bereiche entfliehen – zur Freude von ANATHEMA- oder KLIMT 1918-Liebhabern. Allerdings entspricht alles angesprochene nur in seiner Gesamtheit einem eigenen Soundkosmos, einem eigenen Stil – dem von ANASAZI.
(8 Punkte)