CYCLONE – Inferior To None
(1990 Justice Records) – Stil: Thrash Metal
1986 legten die Belgier CYCLONE mit `Brutal Destruction` ein überraschend gutes und von der Szene positiv aufgenommenes Debut vor. Nach einem Split-Release namens `Metal Race` im gleichen Jahr war erst einmal Funkstille. 1990 veröffentlichte man dann auf dem kleinen belgischen Indielabel Justice Records `Inferior To None`. Das Album ging leider unter, was vor allem an der finanziellen Situation des Labels lag. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich damals keine zwei Reviews von diesem Album gelesen und die Originalpressung auf Justice Records war auch nur sehr, sehr limitiert. Inzwischen gibt es zwei Bootlegs von diesem Album, das im Original zwischen 90-100 Euro gehandelt wird. Man muss schon verdammt sehr aufpassen, dass man kein Bootleg erwischt und sich die Matrix genau ansehen (Matrix / Runout: JR-CD-02-90 21 A2 MASTERED BY DADC AUSTRIA)! CYCLONE lieferten auf diesem Album US-geprägten Thrash Metal, der allerdings etwas seltsam produziert war. Die Gitarren könnten einen Tick lauter sein und der Drumsound klingt irgendwie sehr klinisch. Musikalisch aber gibt es satten Thrash, TESTAMENT, DEFIANCE und EXODUS darf man als Haupteinfluss nennen. Klar, die Durchschlagskraft der erwähnten Bands hatte man songschreiberisch nicht, aber in Anbetracht dessen, was die Belgier hier lieferten, muss man den Hut ziehen. Zwischen den neun Tracks befindet sich schon der eine oder andere Kracher. Hervorzuheben sind `So Be It`, `Paralysed`, `I`am The Plague`(bestes Stück des Albums. Interessanterweise fehlt ausgerechnet dieser Track auf der raren Vinyl Version). Mit dem Instrumental `Crown Of Thorns` hat man kurz vor Albumende noch eine Verschnaufpause eingebaut, die auch nötig ist, denn danach geht es mit `Slavery` noch einmal richtig zur Sache. Was man insgesamt noch als Schwachpunkt ansehen kann, ist der eher kraftlose, wenig ausdrucksstarke Gesang, der das Gesamtbild schmälert.
Unterm Strich ist ‘Inferior To None’ ein Album, das mehr für den Die-Hard Sammler interessant ist als für den klassischen Thrash-Hörer. Anchecken lohnt sich trotzdem.