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BLIND ASSASSIN – Put To The Sword

~ 2014 (Cult Metal Classics) – Stil: (Epic) Metal ~


Musik ist wie eine Droge, wer einmal von ihr ordentlich geflasht wurde, kommt so schnell nicht mehr von ihr los. Daher braucht der abhängige Musikkonsument andauernd ordentlich Nachschub, am liebsten jedoch in hochdosierter und qualitativ hochwertiger Form. Glücklicherweise begeben sich immer wieder einige wenige Menschen auf die Suche nach längst vergessenen, aber dennoch grandiosen Schätzen der Metal-History. So auch im Falle von BLIND ASSASSIN, einer kalifornischen Metal Band, die seit ihrer Gründung im Jahre 1985 noch nicht einmal eine halbe Dekade lang überlebt und dabei nur ein Demo im Jahre 1986 aufgelegt hat, das im Kassettenformat an Magazine, Promoter und Plattenfirmen ging. Der Name BLIND ASSASSIN wurde damals ausgewählt, um den menschlichen Überlebensinstinkt auszudrücken.

Das in diesen alten Zeiten schwer umtriebige Label ´Cult Metal Classics´ hat sich diesem 1986er Demo angenommen und damit letztendlich ein komplettes Album entstehen konnte, wurden obendrein fünf Songs aus späteren Home-Sessions sowie zwei Songs aus einer Live-Show hinzugefügt. Eine Bonus Live-DVD lässt dieses Package im Verbund mit einem fetten Booklet inkl. Linernotes, Lyrics und Interview mächtig glänzen. Daher können sich alle, die schon ausreichend MANOWAR (`Into Glory Ride´), OMEN, MANILLA ROAD, VALKYRIE oder ENCHANTER gehuldigt haben, mit BLIND ASSASSIN aufs Neue anfixen lassen.

Die drei Songs des Demos, die einzigen Studioaufnahmen der Band, sind dabei ganz klar als die Krönung des Gesamtwerkes von BLIND ASSASSIN anzusehen. Beim Opener ´Put To The Sword´, einer epischen mid-tempo Nummer, geht der old-MANOWAR-Warrior und selbstverständlich ebenso der heutige ATLANTEAN KODEX-Junkie auf die Knie. Eine ganze Armada an South-European-Barbaricans huldigt schon seit Jahrzehnten in ihren eigenen Kompositionen solch einem Gesangsvortrag. Die Bandhymne `Assassin´ verschärft diese ehrwürdige Stimmung mit einem kleinen akustischen Intro sogar, bevor die Gitarren in bester US Metal Manier – wie Wölfe in der Vollmondnacht – aufjaulen. `Warfare´ könnte mit seinem Gesangsvortrag sogar als flotter Texas-Metal durchgehen, verrät sich jedoch mit teils galoppierendem Rhythmus. Die Pferde sind gesattelt, auf in die Schlacht, Krieger der Nacht. Eine kleine, neue Battle-Hymne.

Die fünf Songs der Home-Sessions aus den Jahren 1988-89 können zwar anschließend nicht durchgehend das vorherige Niveau halten, der Sound natürlich ebenfalls nicht, doch gerade mit ´Death Angel´s Shadow´, `Lost At Sea´ und `Witch´s Sin´ sind weitere ganz hervorragende Songs vertreten. Von den beiden Live-Songs, die soundtechnisch noch schlechter aus den Boxen schallen, sollte `Leatherwing´ erwähnt werden. Wer also problemlos tontechnisch minderwertige Ware allein aus Liebe zur Musik konsumiert, wird auch bei den Home- und Live-Sessions mit derselben Musik wie beim möglicherweise bereits bekannten Demo reichlich beschenkt.

(8 Punkte)

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