MORGOTH – Ungod
2015 (Century Media Records) – Stil: Death Metal
Fast zwanzig Jahre nach ´Feel Sorry For The Fanatic´ sollen nun doch die Fanatiker mit dem Comeback der deutschen Death Metal-Legende befriedigt werden. Waren sie mit den ersten EPs sowie dem Debüt in Sachen Death Metal noch eine der führenden Adressen in Mitteleuropa, so ergaben sich schon mit dem Nachfolger und vor allem mit dem letzten Werk gravierende Änderungen in der musikalischen Ausrichtung. Seit diesem letzten Album ist aber mittlerweile viel Wasser den Rhein hinunter geflossen, immerhin sind sie dennoch ihrem Label treu geblieben.
Von der Besetzung hingegen, die das Debüt im Jahre 1991 eingespielt hatte, ist augenblicklich nur Gitarrist Harald Busse sowie Bassist Sebastian Swart zugegen. Aushängeschild Marc Grewe musste leider kurz vor Beginn der Aufnahmen zu diesem Comeback durch Karsten ´Jagger´ Jäger (DISBELIEF) ersetzt werden. Diese Trennung hat wohl den meisten Fans – bei aller Freude über das Comeback – einen Dolchstoß in das Herz gerammt hat. Dennoch meistert Jagger seine Aufgabe angesichts des mächtigen Schattens seines Vorgängers gekonnt, obwohl seine Schreie nicht so weitausholend und charismatisch, wie weiland beispielsweise in ´Resistance´ bei Grewe, klingen.
Doch ansonsten schafft es die Band alle neuen Songs glaubhaft zu präsentieren. Meist walzt sie dabei statt im Eiltempo eher im Midtempo durch die Walachei, nicht allzu häufige Rhythmuswechsel versuchen zudem die Songs selbstredend zurück in das Jahr 1991 zu tragen, was heutzutage natürlich folgerichtig nach einer völligen Old-School-Veranstaltung klingt. Fast wie Song-Ungetüme der Marke ´Sold Baptism´ es ehemals vorgemacht haben, wollen es heutzutage ´House Of Blood´, ´Voice Of Slumber´ oder ´God Is Evil´ gleichtun.
Die zwei Jahre der Entstehung haben sich demnach bei den Kompositionen bezahlt gemacht – MORGOTH gelingt ein gelungenes Comeback.
(7,5 Punkte)