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TOTO – XIV

2015 (Frontiers Records) – Stil: Rock


Die Band TOTO ist einer der Gründe weshalb der Rezensent kein Radio hört. Vor über 38 Jahren gegründet, wurde sogleich die Single `Hold The Line` aus ihrem Debütalbum ein Welthit. Trotz weiterer zwölf Alben, haben jedoch die hiesigen Radio-Stationen in ihrem fortwährend fröhlichen Programm nur diesen einen Song auf ihrer heutigen Festplatte. Ganz selten werden mit `Rosanna´ und `Africa´ zwei weitere Lieder, aus dem Multi-Platin-Album `IV´, abgespielt. Damit hat es sich aber bereits mit der Herrlichkeit von Funkwellenübertragungen.

Nun haben sich die Original-Bandmitglieder Steve Lukather, David Paich, Steve Porcaro sowie David Hungate wieder zusammengerauft und mit Joseph Williams am Gesang – der bereits ´The Seventh One´ und ´Fahrenheit´ eingesungen hatte – sowie Keith Carlock, der Drummer Simon Phillips ersetzt, zusammengetan, um einen ebenbürtigen Nachfolger für das Multi-Platin-Album `IV´ zu erschaffen. Und wie immer erhält der Hörer einen blendenden Mix auf Hard Rock, Pop, Melodic Rock und einer Prise Prog/Jazz.

Steve Lukather war wohl gleichfalls die zwingende Kraft hinter dem Album, da das neue Werk mit ‘Running Out Of Time’ gitarrentechnisch so prägnant startet, wie es ansonsten nur Neal Schon könnte. Es gibt aber mit ´Holy War´, inklusive einer brillanten Keyboard-Arbeit, und mit ´Fortune´, samt einem fast ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN, HOWE-würdigen Refrain, noch weitere melodische Hard Rock Songs zu bewundern. ’21st Century’ hat diesen smoothigen Tech-Touch und fährt zudem ein Sax-Solo von Tom Scott auf; das geniale `Chinatown´ spielt den Jazz Rock ähnlich gekonnt, wie es nur STEELY DAN vermochten. ‘Orphan’ beginnt zwar balladesk, marschiert aber plötzlich in einen hitverdächtigen Mitsingpart, den auch die späten STYX nicht besser hinbekommen hätten. Den Chor-Part ziehen sie dann in ‘The Little Things’ aber so sehr in den Pop hinüber, dass er fast jeder Boygroup gerecht werden würde. Während mit ‘Unknown Soldier’ quasi eine 70s Prog Ballade aus dem Hut gezaubert wird, liefert Williams im ruhigen ´All The Tears´ eine erhabene Gesangsleistung ab. Weitere überbordende symphonische, instrumentale Perfomances können sich zum Abschluss in ‘Great Expectations’ ausleben. Glanzvoll.

TOTO haben sich mit dieser Rückkehr selber übertroffen – und liefern ein vom Anfang bis zum Ende nur mit herausragenden Songs gespicktes Werk ab.

(8,5 Punkte)


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