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UNCERTAIN FUTURE – Shock The System

2015 (Arkeyn Steel Records) – Stil: (Prog) Power Metal


Erneut haben `Arkeyn Steel Records´ zugeschlagen und ein kleines Sammlerstück aus dem Meer an unerschöpflichen US Metal-Objekten herausgefischt. Erneut eine Band, die aufgrund der damals eintretenden Veränderung in der musikalischen Landschaft von vornherein ohne Chance war. Erneut eine Band, die nur ein kleines Glanzlicht in den unendlichen Tiefen des Metal-Universums setzen konnte.

Es begann alles im Jahre 1989, als Gregory James Tucker, ehemals Guitar-Tech bei BANSHEE und ebenfalls als Songwriter auf deren Werk ´Race Against Time´ (1989) erwähnt, seine eigene Band UNCERTAIN FUTURE gründete. Tucker war gerade einmal 19 Jahre jung und fand mit seinem Kumpel Marshall Strong (Bass, MOONCALF) zur Bandkomplettierung Deric Spear (Gesang, HEMISPHERE) und Brad Shepherd (Drums). Alles versierte Musiker, die ihre technischen Fähigkeiten jedoch nicht zur Schau trugen.

Im Jahre 1993 erschien ihr einziges Album ´Shock The System´ – auf 500 CDs – und positionierte sich im weiten Spektrum der damals als Progressive bezeichneten Metal Combos. Kenner schnalzen bei EN FORCE, APOCALYPSE und INNER STRENGTH geradezu mit der Zunge und Deric Spears hatte hierfür auch ein entsprechendes Organ aufzubieten. All dies kann bereits beim Opener ´The Green´ abgelesen werden. Doch die Songs sind alle recht vielschichtig aufgebaut und setzen sich freudig erst nach vermehrtem Konsum fest. `Someday´ verursacht beim Demo-Anbeter von JACOB´S DREAM fast ein feuchtes Höschen, während der Titelsong weit mehr von eher direkter Natur war. Und wenn der Gesang manchmal nicht etwas an Scott Olivia erinnert, werden sogar Verehrer von Tom Mallicoat erfreut aufhorchen. Songs wie ´Open Windows (Of Opportunity)´ kann sogar eine Verbindung zu den RUSH-beeinflussten Metal-Bands angedichtet werden. Wenn letztlich solch ein überragender Titel, wie der Bandsong, unter den anderen Liedern nicht heraussticht, zeigt dies nur die großartige Qualität aller Songs auf.

Bereits zwei Jahre zuvor lieferten UNCERTAIN FUTURE ihr erstes Demo ´Peace By Piece´ – auf 250 Tapes – ab, das hier ebenfalls vertreten ist. Klanglich wie ein Tape, reißen die Songs an sich aber erneut mit. `Decade´ feiert sogar bereits zu Beginn der 90er die Dekade sowie das anstehende neue Jahrtausend und bei in ´In Dreams (We Stand As On)` darf bei auftretender Textunsicherheit sogar die Gitarrenmelodie mitgesungen werden. Großartig. Zu guter Letzt enthält dieses Album das Vier-Track-Demo – bisher unveröffentlicht – aus dem Jahre 1999, das überraschenderweise, trotz der dazwischen liegenden Jahre, fast an alte Zeiten anknüpfen kann. Vermehrter Einsatz einer Akustikgitarre, lassen den Hörer aber leider nicht ganz, dabei an IN THE NAME denkend, in Ohnmacht fallen.

UNCERTAIN FUTURE konnten zwar in ihrer aktiven Laufbahn niemals einen Plattendeal abschließen, doch zählt hier – wie so oft – eher das Motto: Dabei sein ist alles. Und UNCERTAIN FUTURE waren dabei!

(8 Punkte)

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