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OBRERO – The Infinite Corridors Of Time

2015 (Night Tripper Records) – Stil: Doom


Die Schweden OBRERO sind vier Jahre nach ´Mortui Vivos Docent´ mit einem neuen Werk zurückgekehrt. Auch auf ihrem zweiten Album ´The Infinite Corridors Of Time´ singt Martin Missy (PROTECTOR) unnachahmlich klar mit seiner Stimme über den wabernden Riffs seiner Kollegen, die nicht nur der Birmingham-Schule entsprungen sein mögen, sondern obendrein einen großen Löffel aus dem Psychedelic Rock in die schlürfende Spielweise hinübergerettet haben.

Daher dürfte das Material nicht nur allen Doom-Jüngern (SAINT VITUS) munden, sondern ebenso bei den Liebhabern von doomigem NWoBHM (WITCHFINDER GENERAL, PAGAN ALTAR), doomigen Metallern (ARGUS, BRITON RITES) oder sogar düsteren 70s Mellotron-Proggern bestens ankommen. Zum Beweis müssen nur die beiden Vorzeigexemplare ´Oneironaut´ und ´Manchester Morgue´ genannt werden. Während die Gitarristen Mathias Öjermark und Fredrik Pihlström hier die volle Pracht ihrer Riffs ordentlich sprießen lassen, verfeinert letztlich der passende Mellotron-Einsatz das Gesamtbild. Bei dem flotteren Titeltrack steht dieser sogar noch etwas mehr im Vordergrund, so dass sich die melodische Abrissbirne äußerst erfolgreich und unbarmherzig ausbreitet (“Tic-toc – watch the clock, Tic-toc – open the lock, Tic-toc – the secret of time, Tic-Toc – no sense and no rhyme”). Während OBRERO in ´Silent Runing´ nicht weit entfernt von den mellotron-getränkten Proggern ANEKDOTEN musizieren, gelingt dies gleichermaßen auf direktere Weise in ´Phobos And Deimos´ und ebenso ohne Rücksicht auf Verluste in ´The Axial Age´.

Ähnlich interessant, aber nicht direkt auf derselben Spielwiese, gaben sich zuletzt BEELZEFUZZ. OBRERO verfügen aber ebenfalls über diese hypnotische Intensität, die sie mit einer gewissen Schrägheit im Sound pflegen und die nur wenige Auserwählte versprühen können. Das verschafft ihnen eine ungemein starke Anziehungskraft. Dieser Wirkung lässt es sich schwer entfliehen.

(8 Punkte)


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