PlattenkritikenPressfrisch

ECHOES OF GIANTS – At The End Of Myself

~ 2013 (Eigenproduktion) – Stil: Prog Rock ~


ECHOES OF GIANTS gingen aus einer Idee von Wes Bolton (Gitarre) und Tracy Thomas (Keyboards, Drums) hervor, die vor über zehn Jahren einfach ein Album, das sie schon immer machen wollten, in Angriff nahmen. Denn beide spielten bereits seit der High School in Symphonic- sowie Jazz-Bands zusammen, doch erst Jahre später sollten sie erst wieder gemeinsam musizieren. Dazu benötigten sie nur noch einen Bassisten, den sie in Rick Kaufmann fanden. Nun war das Trio aus Missouri, USA, komplett. Und auch der Sound von ECHOES OF GIANTS klingt ganz nach einem klassischen Trio. Alle Instrumente sind gleichberechtigt präsent, obwohl die Aufnahmen eigentlich nur als einfache Home-Recordings in Travys Keller stattfanden. So entstand dieses Album über einen langen Zeitraum hinweg, das all ihre Einflüsse aus 70s Prog Rock, 80s Pop und 90s Alternative Rock beinhalten sollte, aber wie aus einem Guss klingt. Da das Trio lieber einen hervorragenden externen Sänger engagieren wollte, wurde ein alter College-Bekannter namens Joey Myers gefragt und engagiert.

´At The End Of Myself´ erzählt nun eine Geschichte über jemanden, der immer alles für sich und seine Umwelt getan hat, ohne auf sein eigenes Ich zu hören. Schließlich kommt ihm sein Leben sinnlos vor. Er hat alles verloren und versucht verzweifelt neue Kraft für sein Leben zu finden. – Musikalisch wird hingegen ein vordergründig nicht allzu komplex klingender Rock geboten, wie er im progressiven Bereich gerne gespielt wird. Zumeist in getragener und ruhiger Form – vielfach unter Verwendung der Akustikgitarre. Ein elegisches Gitarrenspiel darf der Hörer dabei ebenso erwarten. Zudem ist die amerikanische Band als solche immer klar zu erkennen. Sie klingen eher nach ILUVATAR als nach RIVERSIDE; etwas PANGAEA, etwas ENCHANT, aber in den zwei komplexeren Songs auch etwas MAN ON FIRE, ohne solch überbordenden Keyboard-Einsatz. Neben vier kurzen Liedern wird das Album vom einem über zwanzigminütigen, in mehrere Parts unterteilten Lied eröffnet und von einem dreiteiligen Fünfzehnminüter abgeschlossen. Dabei ähneln sie letztlich am meisten der Detroiter Rock Band TILES, aber selbstverständlich auch der Legende RUSH in deren ruhigen Momenten.

ECHOES OF GIANTS offerieren dem Hörer ein gutes Album für die beschaulichen Minuten, für die genussfreudigen Stunden sowie für schwelgerische Abende.

(8 Punkte)

http://echoesofgiants.bandcamp.com/

[Erhältlich als schönes Digipack, incl. Lyrics, mit fabrikgepresster CD-R]

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"