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PENDRAGON – Men Who Climb Mountains

~ 2014 (Pendragon/Toff Records) – Stil: Neo-Prog ~


PENDRAGON sind und bleiben seit über zwanzig Jahren ein wahrer Fels in der Brandung, die der Neo-Prog in der allgemeinen musikalischen Entwicklung um ihn herum erleben muss. Die Band wurde zwar bereits im Jahre 1978 unter dem Namen ZEUS PENDRAGON von Sänger und Gitarrist Nick Barrett gegründet, doch erst die glorreichen 90er Jahre – mit drei Alben und einhergehend drei Klassikern – ließen den Stern der Band am Himmel richtig aufsteigen. Mit den letzten beiden Alben versuchte Barrett sogar recht erfolgreich, den Bandsound mit New Artrock-Elementen in die musikalische Neuzeit zu transferieren, doch `Men Who Climb Mountains´ ist entweder als ein Schritt zurück oder zwei Schritte nach vorne anzusehen. Die modernen Elemente wurden in ihrer offensichtlichen Form wieder gestrichen, doch der Schritt zurück – zu den bombastischen Keyboard-Kompositionen – wurde jedoch nicht gewählt. Vielmehr scheint der Einfluss und die Beteiligung von Keyboarder Clive Nolan so gering wie nie zuvor gewesen zu sein, da Barrett nicht nur mehrere Piano-, sondern auch einige Keyboard-Soli persönlich eingespielt hat. Auf den ersten Blick könnte sogar an einen vermehrten Einsatz der Akustikgitarre gedacht werden, was aber allein auf die Songstrukturen zurückzuführen sein sollte.

Der Eröffnungssong ´Belle Ame´ nimmt auf akustische Weise schon das musikalische Thema von `Beautiful Soul´ vorweg und ist daher eindeutig als Intro zu diesem Song anzusehen. Diese beiden Songs zusammen zeigen schon gleich das klassische Band-Songwriting auf hohem Niveau auf. Das anschließende ´Come Home Jack´ sowie ´In Bardo´ lassen die Schöpfung noch größer aufsprießen, wobei `In Bardo´ – umgekehrt als zuvor – diesmal eher als Outro von `Come Home Jack` anzusehen ist. Ein klassischer PENDRAGON-Refrain zum Schluss lässt die Fangemeinde gemeinsam mitsingen. `Faces Of Light´ kann nach diesen sozusagen zwei Longtracks das Niveau noch halten, bevor ´Faces Of Darkness´ sowie ´For When The Zombies Come´ etwas die Spannung aus dem über einstündigen Werk nehmen. Doch die Band kann überraschend zum Abschluss mit dem langen ´Explorers Of The Infinite´, das sogar in der Bridge mit einer Mark Knopfler-typischen Gitarre und einem klassischen, finalen echten PENDRAGON-Chor aufwarten kann, und der mutmaßlichen PINK FLOYD-Widmung ´Netherworld´, inklusive entsprechender Atmosphäre und klassischem Frauengesang zum Ende, noch weitere Album-Highlights vorlegen.

Bis auf die zwei schwächeren Lieder zu Beginn der zweiten Albumhälfte haben PENDRAGON nur überdurchschnittliches Songmaterial zusammengetragen, aber auch keinen Über-Hit kredenzt. Wahrscheinlich ist ´Men Who Climb Mountains´ aber Nick Barretts persönlichstes PENDRAGON Album geworden, in das er sein ganzes Herzblut und sein Können hineingesteckt hat. Selbst Gitarrenliebhaber erhalten hier eine große Vielfalt an Techniken und Tonfarben – einen echten Gourmethappen. Das Werk ist zudem mit einer Bonus-CD erschienen, die dem Liebhaber einen Akustik-Solo-Gig von Barrett vom November 2013 (´Live At Twig’s´) präsentiert – live, nur mit Gitarre und ohne doppelten Boden.

(Big 8 Points)

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