IN AEVUM AGERE – Limbus Animae
~ 2014 (Pure Steel Records/Soulfood) – Stil: Doom ~
Am meisten strahlt hierbei `Awaiting´ gegenüber den anderen beiden neuen Songs hervor und offenbart das ungemein große Potential von Bruno als Songschreiber, aber auch von der toll aufspielenden Band an sich. Heroisch und von strahlender Epic umgeben, geht es dabei um Einsamkeit, Abgeschiedenheit sowie um den Abschied vom irdischen Leben an sich … wenn dann die Zeit gekommen ist (“Now the voice of time is calling, and I say my last goodbye, now the veils of time are falling”).
Wie der Albumtitel selber bereits andeutet, kreisen die Songs generell um den Zustand der menschlichen Seele. Im rhythmisch flotten `Damnatio Memoriae` dreht es sich um die Abgeschiedenheit im Alter, einhergehend mit der Angst, von Freunden und Bekannten in den späten Jahren des Lebens vergessen zu werden (“In the end of time, what can you want again, look at your life, look at your life, it’s your destiny”). `Limbus Animae´ treibt hernach die Situation des Alters auf die Spitze und erzählt von Menschen, die nur dahin vegetieren, ohne große Äußerungen, ohne jedwede liebevolle oder negative Regung (“Journey through the shadows of regret, souls in limbo, souls in limbo, children of the silent existence, suspirantes animae limbi simul sunt, rising from the darkness, hear the voice who breaks the silence of pain”). Diese beiden Lieder können jedoch musikalisch nicht ganz das Niveau von `Awaiting` aufrechterhalten.
Vollkommen passend kredenzt die Band dann am Ende noch eine sehr gute Version von `Solitude` (“I’m sitting here alone in darkness, waiting to be free, lonely and forlorn I’m crying, I long for my time to come, death means just life, please let me die in solitude”) ihrer Idole CANDLEMASS. Das Lied erscheint zwar selbstredend nicht gar so tief todtraurig wie auf dem originalen Meisterwerk ´Epicus Doomicus Metallicus´, dem wohl ersten Epic-Doom-Werk der Geschichte, läuft aber als äußerst gelungene Version themenbezogen perfekt ins Ziel.
(8 Punkte)