GHOST SEASON – Ghosts Like Her
~ 2014 (Eigenproduktion) – Stil: Modern Metal ~
Hellas auf dem Vormarsch … Wenn das so weiter geht, sind die Griechen die neuen Schweden. Denn fast wöchentlich steigt eine neue Combo nach der anderen aus den Ruinen empor und bringt ihren Metal-Sound ans Tageslicht.
GHOST SEASON sind dabei eine richtig junge Band, die erst vor einem Jahr gegründet wurde, und ihren modernen Metal dabei unglaublicher Weise äußerst ausgereift spielt. Also kein klassischer Heavy Metal oder NWoBHM-Sound, wie er ansonsten zurzeit gerne gespielt wird. Die Jungs zählen ihren Sound selber viel eher der New Wave Of American Heavy Metal hinzu. Deshalb erwartet den Hörer ein Riffing wie bei ALTER BRIDGE, STONE SOUR oder auch neueren IN FLAMES. Mit `Alive´ hat man bewusst einen groovigen Opener gewählt, der aber gleichzeitig einen wundervollen Refrain offenbart und den Gesamtsound schon ziemlich gut einfängt. Ein gewisser Einfluss von BULLET FOR MY VALENTINE dürfte außerdem, wie auf dem Titelsong (´Now It´s Clear To Me´) zu hören ist, nicht abzusprechen sein. Zwar nicht so hart wie diese in ihren Anfangsjahren, aber auch nicht so eingängig poppig wie zuletzt. Von Shouts und Growlings wird aber fast komplett abgesehen. `Father Time` ist hingegen ein sich steigernder Song-Brocken, der immer weiter empor kriecht. Stark. Und dabei schwingt im Gesang von Nick Lountos teilweise eine gewisse Melancholie mit, die wahlweise der Düster Metal-Fraktion zugeordnet, aber ebenfalls bei alternativen Gruppen angetroffen werden kann, wie es der besinnlichste und gleichzeitig einer der besten Tracks `The Bleed` sowie der eingängige Rausschmeißer `Need´ (Over) belegen.
An einem vollständigen Album arbeitet die Band angeblich auch schon. Doch bis dahin versüßt diese EP, die bisher nur digital erhältlich ist – eine CD-Version soll in Kürze folgen – die Zeit.
(7,5 Punkte)
