DOOMOCRACY – The End Is Written
~ 2014 (Steel Gallery Records) – Stil: Epic Doom ~
Der aufregendste Newcomer kommt in diesem Jahr für den Doom-Liebhaber aus Griechenland und setzt sich mit diesem Debüt umgehend an der Spitze der Bewegung fest. Jeder Hörer, der auch nur eine leichte Affinität zu SOLITUDE AETURNUS oder CANDLEMASS verspürt, wird DOOMOCRACY lieben. Das große Plus der Gruppe ist einerseits Sänger Michael Stavrakakis, der mit seiner melancholischen Gesangsweise die Höhen und Tiefen singend durchstreift, dass man teilwiese wie im Rausch vergisst, ob hier ein Sänger oder eine Sängerin die Melodien vorträgt. Als beschwörend und leidenschaftlich kann der Gesang daher nur allzu unzureichend beschrieben werden. Andererseits präsentieren sie ein Werk, dessen acht Songs durchgehend ein mehr als nur gutes Niveau auszeichnet.
Die beiden Album-Seiten werden mit ´Sadness & Hesitation´ und ´The End Is Written´ jeweils prägnant und sounddefinierend eröffnet. Gleich hier lassen sich knackige Riffs erkennen, die im fetten `Faceless´ (> Breathe In Deep), mit einem der emotionalsten Refrains des Albums, noch besitzergreifender werden. Der große Songtitel `Doormacht´ ist zwar nur ausgedacht, spiegelt aber nicht nur in seinem Untertitel ´Der Apokalyptische Untergang´ die Stärke dieses grandiosen, im wahrsten Sinne des Wortes Heavy Stückes zwischen Hoffnungslosigkeit und Todeserwartung wieder. Das lyrisch von H.P. Lovecraft inspirierte ´The Celephais Curse´ wandelt schon fast auf progressiven Pfaden („My mind has colored my body and now I can see, I´ve haunted myself for I´m a curse and your misery”) und ist ein weiteres Highlight, während `Emissary Of Vengeance` im Mid-Tempo bleischwer durch die Hölle des Lebens wandert und nur eine Revolution deren Fesseln lösen kann. ´Hanging Puppet´ fügt sogar, besonders im Solo, einen orientalischen Hauch zum Gesamtsound hinzu, bis das epische `Sins`, mit seiner wunderbar melancholischen sowie akustischen Einleitung, diesen letzten Song mit seinem überragenden Heavy-Rhythmus nicht nur entfacht, sondern geradezu zum Bersten bringt.
Das bisherige Doom Album des Jahres.
(9 Punkte)