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SPEEDBREAKER – Built For Speed

~ 2014 (Dying Victims Productions) – Stil: Heavy-Speed ~


Nach zwei Demos, die in der heutigen Zeit selbstredend auf Kassette erschienen sind, legen die Geschwindigkeitsjunkies aus Düsseldorf ihr Debüt-Album vor. Dabei begeistern sie mit einem flinken, verspielt und doch prägnant klingenden Sound, der von den beiden Gitarristen Simon und Beda glänzend in Szene gesetzt wird. Wer hier beim Konzert nicht in den vorderen Reihen zappelt oder zumindest aus der Ferne unvermeidlich den Kopf im Rhythmus schwenkt, dürfte schon klinisch tot sein.

Mit ´Shoot, Shoot!´ beginnen SPEEDBREAKER entsprechend geschwind das Album und drosseln auch nur vorübergehend im bezaubernden Instrumental ´Built For Speed´ (vor der Anlage daheim, bitte alle Luftgitarren raus und mitsummen!!) etwas die schnelle angriffslustige Attitüde. Bassist und Sänger Johnny begleitet dazu mit seinem scheinbar Whiskey-erprobtem Gesang, der in einigen Momenten nicht wenig an Lemmy erinnert, die musikalischen Eruptionen seiner Kollegen, wie es besonders in ´Fire In The Sky´ gut zu hören ist. Während ´Black Leather Queen´ keine Gefangenen macht, ist ´Take You To Hell´ etwas, wenn der Gesang außer acht gelassen wird, melodischer und ´Unholy Night´ traut sich tatsächlich, ein akustisches Gitarrenintro zu enthalten. Einen flotten Song wie ´Metal Love´ könnte schließlich eine Legende wie ACCEPT auch mal wieder in das neuere Repertoire einbauen, während der Rausschmeißer ´Speedbreaker´ mit schwelgerischen Gitarrensoli beginnend fast durchgehend eine mitsummbare Gitarrenarbeit anbietet, sofern man nicht lieber „Speedbreaker, Speedbreaker“-Chöre anstimmen mag. Geilo.

Freunde von JAGUAR, TANK, MOTÖRHEAD und VENOM sollten sich mit diesem Album einen Schuss Speed gönnen. Old-School-Metal, frei von der Leber gespielt und aus der NWoBHM inspiriert – so begeistern die Jungs in schnellen 35 Minuten bei rauem Gesang und wundervollem Gitarrenklang. Natürlich erscheint das Werk nicht nur auf CD, sondern ebenso auf Vinyl („Destruktion Records“) und Tape („Urtod Void“).

(7,5 Punkte)