ION VEIN – Ion Vein
~ 2014 (Majesphere Records/MVD Audio) – Stil: Power Metal ~
ION VEIN waren einmal eine hervorragende US Band aus Chicago auf den Spuren des melancholisch und unaufdringlich melodischen Progessive-Metal. Mit den beiden Werken `Beyond Tomorrow´ (1999) und ´Reigning Memories´ (2003) haben sie zudem zwei kleine Klassiker für den Liebhaber des QUEENSRYCHE- und FATES WARNING-Oeuvres abgeliefert. Mittlerweile ist vom alten Line-up nur noch Gitarrist Chris Lotesto übrig geblieben, doch konnte dieser in Sänger Scott Featherstone (ENERTIA, ex-ATTICA) und Drummer Chuck White (ex-WINTERKILL, -SPIRIT WEB) neue Mitstreiter finden.
Der komplette Neustart der Band – mit diesem selbstbetitelten Album – hat jedoch im gesamten Sound deutliche Spuren hinterlassen. Zwar konnte die Band erneut Neil Kernon als Produzenten gewinnen, doch die Songs mussten sie schon selber schreiben. Und diese sind für den Liebhaber der alten Songs und langjährigen Supporter erst einmal ein Schock. Nichts klingt nach den ION VEIN, die um die Jahrtausendwende sehr geliebt wurden, so dass eine Veröffentlichung unter dem Bandnamen ION VEIN mehr als fragwürdig erscheint …
Doch da das Material ausgiebig gehört wurde, sollten auch die Songs ganz objektiv und ohne innige Bandzugehörigkeit beurteilt werden. Der Sound der heutigen Bandbesetzung darf zwar als Power Metal bezeichnet werden, darin ist jedoch eine etwas modernere Härte mit eingeschlossen. Sänger Scott Featherstone pendelt in seinem Gesangsvortrag, passend zu den entsprechenden Songs, zwischen FLOTSAM AND JETSAM (`Fools Parade`) und METAL CHURCH (`Seamless`) hin und her, wobei besonders die Ähnlichkeiten zu den aktuellen FLOTSAM AND JETSAM eklatant sind. Den recht starken Beginn kann die Band jedoch nicht durchgehend und vor allem nicht bis zu den letzten Songs beibehalten. Außerdem dachte der Rezensent, dass teils so einfaches Riffgeschrubbe der Vergangenheit angehören würde.
Nicht nur die enttäuschende Rückkehr von ION VEIN in dieser Art und Weise, sondern auch die Lieder im neuen Soundgewand an sich, können leider keinerlei Jubelarien auslösen.
(7 Punkte)