WOLF – Devil Seed
~ 2014 (Century Media) – Stil: Heavy Metal ~
1995, als Sänger/Gitarrist Niklas Stalvind WOLF im schwedischen Örebrö gründete, war klassischer Metal in etwa so angesagt wie Eimersaufen im Golfclub. Mittlerweile sind viele Hochnasenträger (der Schreiber dieser Zeilen kann sich da nicht ausklammern) brav zurückgekehrt zu den Wurzeln unserer wiedererstarkten Musik, gerade die schwedische Szene gilt mit Namen wie ENFORCER, AIR RAID oder aktuell AMBUSH als Eldorado des Guten und Wahren. Leider konnten WOLF trotz sechs starker Alben bislang nur am Rande von diesem Aufschwung profitieren. Ungerechte Metalwelt …
Jetzt liegt mit ‘Devil Seed’ das neue Studiowerk des enthusiastischen Quartetts vor. Und wer das Video zum Opener ‘Shark Attack’ gesehen hat, wird feuchten Schrittes nach dem zugehörigen Langeisen lechzen. Ums vorweg zu nehmen: die neue WOLF wird am Jahresende zum Besten zählen, was im traditionellen Metal veröffentlicht wurde. Wobei „traditionell“ nicht mit „puristisch“ verwechselt werden sollte! Denn mehr denn je haben sich Stalvind & Friends auf ‘Devil Seed’ modernem Riffing geöffnet, ohne dabei auch nur ein Jota an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Zunächst ungewohnt verschachtelt anmutende Kompositionen wie ‘Back From The Grave’, das formidable ‘River Everlost’ oder ‘Frozen’ entfalten mit jedem Hören mehr Kraft und sind als klassische Grower einzustufen, wie sie beispielsweise auch die Landsmänner von RAM oder Ami-Goldschmiede wie PHARAOH und ARTIZAN anfertigen. Natürlich gibt es auf ‘Devil Seed’ auch genügend Sofort-Zündendes, wie den eingangs erwähnten Bald-Klassiker ‘Shark Attack’ (was für ein Refrain!), das kaum weniger packende ‘My Demon’ oder den Düsterbanger ‘Dark Passenger’.
Was die Scheibe indes zu einem ganz besonderen Vergnügen macht, ist der einmal mehr grandiose Gesang von Meister Stalvind, der aufs Angenehmste an die leider nicht mehr aktive METAL CHURCH-Ikone Mike Howe erinnert.
Ab-so-lu-ter Kaufzwang!
(8,5 Punkte – weiteres Wachstum nicht ausgeschlossen)