ALICE COOPER – Super Duper Alice Cooper
2014 (Banger Films) – Dokumentation
Sam Dunn und Scott McFadyen haben sich mit der ‘Metal Evolution’-Serie und ihren vorzüglichen IRON MAIDEN- und RUSH-Dokumentationen einen Platz in der Hall of Fame der Musikfilmer verdient. Nun gibt’s das nächste Meisterwerk der Kanadier auf DVD und Blu-ray: eine mit Liebe zum Detail zusammengestellte Video-Biographie des Schockrock-Vaters Vincent Furnier alias ALICE COOPER.
In 85 kurzweiligen Minuten erzählen Dunn/McFadyen die Geschichte des exzentrischen Pfarrersohns aus Detroit. Von den Anfängen 1964 in der BEATLES-Coverband EARWIGS über die SPIDERS-Zeit, den Durchbruch mit ‘Eighteen’, die Alkohol und Kokain-Exzesse bis hin zum Comeback in den achtziger Jahren spannt sich der Bogen. Um den Erzählfluss nicht zu stören, lassen die Autoren die Protagonisten in der Audiospur selbst berichten, anstatt im Guido-Knopp-Stil Interviews dazwischen zu schneiden. Ein gelungener Kniff, der dem Projekt Züge eines Spielfilms verleiht. Als „Rahmenhandlung“ dienen Stummfilm-Szenen aus Dr. Jekyll und Mr. Hyde, die das Phänomen Furnier/Cooper in seiner zwischenzeitlichen Tragik treffend charakterisieren.
Natürlich gibt’s zum Hauptfilm auch reichlich sehenswertes Bonusmaterial: alte TV-Interviews in voller Länge, Kuriositäten wie das „Schlangencasting“ – nicht alles exklusiv versteht sich, aber auch für Insider sollten genügend Kostbarkeiten dabei sein. Der Cooper-Freak greift zur Deluxe Edition, die zusätzlich das Montreal-Konzert von 1972 und eine Live-CD vom 2009er-Montreux-Festival enthält.
(9,5 Punkte)