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ONWARD – New Fathoms Down

~ 2014 (Shredguy Records) – Stil: Heavy Metal ~


Das sagenumwobene vierte Album von ONWARD `New Fathoms Down´ erscheint nun erstmals posthum, so dass sich das bisherige Gesamtwerk der Band (´Evermoving´ 2001, ´Reawaken´ 2002, ´The Neverending Sun´ 2007) zu einer Tetralogie ausdehnt. Dieses vierte Werk beinhaltet die letzten Songs, die Mastermind Toby Knapp (Gitarre) zusammen mit Götterstimme Michael Grant (u.a. auch CRESCENT SHIELD, CYPHER SEER, LEGEND MAKER) geschrieben hatte.

Eigentlich waren ONWARD bereits längst zu Grabe getragen, doch stand die Idee einer erneuten Zusammenkunft vor zwei Jahren tatsächlich im Raum, die jedoch durch den überraschenden Tod von Michael Grant am 31. Mai 2012 vollkommen zunichte gemacht wurde. Das Album wird zwar allein durch das präsentierte Bandfoto auf dem Cover als Gruppenleistung gewürdigt, da bei den Proben und Rehearsals vor über einer Dekade auch die anderen Bandmitglieder in der kreativen Phase mit integriert waren, doch die Aufnahmen an sich bestehen ausschließlich aus dem Gesang von Michael Grant, die CRESCENT SHIELD Gitarrist Dan DeLucie (ex-NEW EDEN, ex-DESTINY`S END) im Jahre 2002 aufgenommen hat, und allen von Toby Knapp eingespielten Instrumenten (inkl. Drum-Machine).

Für die meisten Songs hat Knapp die Musik ganz frisch eingespielt und die Soli fast vollständig neu kreiert. Natürlich wäre zudem die Einspielung durch eine vollständige Bandbesetzung viel vorteilhafter gewesen, wobei sogar die Lyrics von Michael Grant mit ihm von uns gegangen sind, doch all dies und die Tatsache, dass die Gesangsaufnahmen auf einen Vier-Spur-Kassetten-Recorder gebannt wurden, hört man den Aufnahmen nicht unbedingt an, eher das Michael Grant gerne seinen Gesang lauter in den Vordergrund, als normal üblich, gemixt hat. Aber gerade dieser vordergründig allumfassende Gesang macht dieses Album, erst recht als Nachlass betrachtet, zu etwas ganz Besonderem.

Beim ersten Kontakt mit dem Album wird der Hörer allein von Grants Gesang vollkommen in den Bann gezogen, vollständig ergriffen von der Gewissheit, Grant zum letzten Mal auf einem Album zu hören und erneut zu begreifen, mit welch vollkommen außergewöhnlicher Stimme er gesegnet war. Glücklicherweise stehen die Songkompositionen diesem Niveau in nichts nach. Neun exzellente Lieder darf der Hörer lauschen und genießen. Beginnend mit einem regelrecht monumentalen ONWARD Song, dem Titelstück, der himmlisch die Trademarks der Band auswalzt, während Grant über uns und dem Song selbst zu schweben scheint. Außerdem traut sich Knapp obendrein geringfügig aus dem stilistischen Rahmen auszubrechen, Grenzen aufzureißen, neues Territorium zu erkunden und nicht nur die metallische Speed-Variante á la Friedman/Becker auszuspielen, sondern auch die THIN LIZZY- oder LED ZEP-Variante, wie in `The Ghosts Of Might Be Madness´, in seinem Gitarrenspiel zu nutzen, inklusive der Präsentation einer vollkommen unprätentiösen larger-than-life Power-Metal-Ballade (´Runaway Day´).

Vielleicht erscheint irgendwann einmal eine aufwendigere Veröffentlichung, als dieser schmucklose Independent-Release, einstweilen sind wir dankbar für dieses Album.

Evermoving Onward

(8,5 Punkte)

 

http://shredguyrecords.bigcartel.com/product/onward-new-fathoms-down-cd

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