THE BIRDS OF SATAN – Birds Of Satan
2014 (Shanabelle Records) – Stil: Hardrock/Alternative
Die „Eier von Satan“ haben uns vor 18 Jahren TOOL ins Haus geliefert, jetzt schickt der Leibhaftige also seine gefiederten Freunde. Hinter dem interessanten Bandnamen und dem, ähem, anmutigen Cover verbirgt sich das neue Sideproject von FOO FIGHTERS-Drummer Oliver “Taylor” Hawkins, der sich seinen Spitznamen bekanntlich von QUEEN-Schlagzeuger Roger Taylor geborgt hat. Ähnlich experimentierfreudig wie die großen Vorbilder kommen auch die Songs der Deibelsvögel daher. Unterstützt von seinen CHEVY METAL-Kollegen Mick Murphy (Gitarre) und Wiley Hodgden (Bass) knallt uns Taylor in 34 Minuten sieben Songs vor den Latz, die viel mehr sind als nur ein Zeitvertreib bis zum nächsten FF-Album, das im November erscheinen soll.
Den Auftakt macht mit ‘The Ballad Of The Birds Of Satan’ gleich der schwerste Brocken. Neuneinhalb Minuten breaklastige Reizüberflutung irgendwo zwischen den QUEENS OF THE STONE AGE, LED ZEPPELIN und CHEAP TRICK – Menschen mit verkürzter Aufmerksamkeitsspanne werden hier bereits die Waffen strecken. Doch in diesem Stil geht’s nicht weiter. ´Thanks For The Line´ kombiniert eine dissonant-schräge Strophe mit poppigem Refrain, ‘Pieces Of The Puzzle’ changiert charmant zwischen Reggae und Punkrock – ein kleiner Hit.
Geschmackssicher ist auch ‘Raspberries’, mit dem Taylor den gleichnamigen 70er-Jahre-Powerpoppern aus Cleveland Tribut zollt. Hier werden auch Freunde der fabulösen TEENAGE FANCLUB aufhorchen.
‘Nothing At All’ kommt in Anschluss nicht über ein “recht nett” hinaus, ganz im Gegensatz zu ‘Wait Til Tomorrow’, das im lebensbejahenden FOO FIGHTERS-Stil (und mit Dave Grohl an der Gitarre) einen Riesenspaß macht und Erinnerungen an VAN HALENs ‘Hot For Teacher’ weckt.
Bleibt noch ‘Too Far Gone To See’: ein Cembalo-Intro a la ‘Dream On’, Taylors Schmirgelgesang zu Akustikgitarren, langsame Steigerung, ein hartes Riff – und dann: Feierabend.
Tja, das verlangt nach einer Fortsetzung!
(7,5 Punkte)