PANNDORA – Behind The Crime
2012 (Eigenproduktion) – Stil: Heavy Metal
Gar nicht so negativ, wie die Kritik zur blau-weißen 7“ `Cold Eyes` ausfiel (Review hier), einer Essenz mit nur zwei Songs aus der vorliegenden ´Behind The Crime´-EP, sollte die brasilianische All-Girl-Truppe PANNDORA bewertet werden.
Die hier vertretenen drei Songs wuchern zwar weder mit einem Weltklasse-Niveau, noch mit stilprägenden musikalischen Neuerungen, sind aber ein willkommener Happen für den Freund metallener Künste mit Frauengesang. Zudem handelt es sich hier um echten Heavy Metal und jeder Gedanke an neuzeitlichen Operngesang wird mit Kielholen bestraft. Außerdem hätte Renata Paschoa am Mikrophon hierzu nicht die passende Stimme, aber auch keine, um DORO zu beerben, sondern hat vielmehr dieses gewisse Etwas in der Stimme, so einen leicht melancholischen Touch, das der Hörer eher im 90er Metal von leicht progressiven Formationen antreffen konnte. Eine Stimme, die wahrlich zu gefallen weiß.
Sämtliche Vergleiche mit WARLOCK, ACID, OMEN, LEATHERWOLF oder LIZZY BORDEN landen daher überhaupt nicht punktgenau im Ziel. Und auch wenn im ersten Song `Cold Eyes` von „Ready for boarding, raise my sword, and open the hells gates, the specters will catch you, don’t cry for mercy, from your own castaway“ gesungen wird, mag selbst der RUNNING WILD Vergleich beim Weg von Ohr zu Hirn letztlich nicht seine Bestätigung finden. Ein eher – gegenüber den anderen Songs – schwächerer Refrain, aber immerhin mit einer WARLORD-Gitarren-Melodienfolge ausgestattet, lässt die Freude jedoch beim nachfolgenden Highlight ´Partners In Crime` umso größer sein („You can’t eat the money, the land more and more destroyed, by the greed and power, they are starting a holy war, crushing the holy gold“). Der letzte Song `Uranie` geht zum Abschluss vermehrt in die hard-rockige Richtung.
PANNDORA sind eine interessante Band für den Old-School-Metaller, deren weiterer Weg beobachtet werden sollte.
(6,5 Punkte)
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