TAROT – Dying Daze

Michael Haifl8. Juli 2014

2014 (Heavy Chains Records) – Stil: Heavy-Rock

Die Heavy Rocker von TAROT sind mit ihrer zweiten Kassette zurück. Nachdem schon das letzte Tape (Review hier) ein Fest für alle Freunde großer Gitarren Attacken unter gleichzeitigem Einsatz der Hammond-Orgel war, schließen die mysteriösen Australier mit `Dying Daze` nicht nur nahtlos daran an, sondern können sich sogar noch gewaltig steigern.

Zwar bleiben die beteiligten Musiker (The Hermit, The Hierophant und The Magician) noch immer etwas unbekannt – die Mitglieder von TAROT sind ebenfalls zum Teil bei den Bands THE WIZAR´D und DRACULA tätig, incl. Mastermind Will Fried (aka Ol´ Rusty Vintage Wizard Master bzw. Will Spectre), der zudem Labelchef von Heavy Chains Records ist – doch deren Einflüsse von DEEP PURPLE über RAINBOW und URIAH HEEP sind nicht zu überhören. Gegenüber ähnlich gelagerten Combos wie BLACK MOUNTAIN und BLACK BONZO haben TAROT mittlerweile einen gehörigen Schuss Härte zugelegt und lassen es diesmal nicht nur allgemein, sondern auch soli-mäßig richtig krachen.

Der Eröffnungs-Track (`Leaving This Place`) schwankt anfangs noch zwischen ruhigem Gesang zum Orgelspiel und kräftigem in die Tasten und Saiten hauen, bis im letzten Drittel der Beginn des krönenden Abschlusses ein Solo ist. `Mystic Cavern` groovt sofort schnell im Tasten-Takt und lässt fast durchgehend die Gitarre jubilieren. Ein wahres Fest für den Freund 70er Gitarrenklänge und ein kleiner Hit. Der Titelsong schießt dann letztlich den Vogel ab – Gitarrenklänge zum Mitsingen, gespeichert und nie vergessen, auf immer und ewig.

TAROT zeigen, dass es auch ohne okkulten Mummenschanz und satanische Beschwörung geht, großartige Tonfolgen auf der Gitarre hervorzuzaubern. THE DEVIL`S BLOOD waren zumindest zu solchen Stücken schon lange nicht mehr fähig. Und ein Ritchie Blackmore dürfte solchen Klängen in alten Zeiten nicht abgeneigt gewesen sein. TAROT sind mittlerweile für viel mehr Menschen, als nur für den geerdeten Gitarren-Liebhaber geeignet. Lasst die Gitarren singen.

(8 Punkte)