XENOTAPH – Rock In The Force
2013 (Non Nobis Production) – Stil: Speed-/Heavy Metal
In Südamerika scheint das Verständnis für Heavy Metal mit Frauen deutlich ausgeprägter zu sein als bei uns, wie sonst kann es sein, dass dort viel mehr Frauen in Bands auftauchen als bei uns!? Dass die meisten Bands, die als erstes bei kleineren Labels auftauchen, aber auch Qualitativ locker international mithalten können ist dann doch erstaunlich…spricht man doch von Südamerika immer noch hüstelnd von einem Entwicklungskontinent in Sachen Metal. XENOPATH aus Argentinien, mit Frontfrau, war mir bisher unbekannt. Stilistisch liefert das Quartett einen Mix aus ACID, BITCH und HELLION. Eine speedige Hymne wie `Aztec Serpent` erinnert unweigerlich an ACID. Großartig. Stimmlich ist Danielle Benvenuti etwas limitiert, sprich der Gesang ist sehr gleichbleibend und nur selten bricht sie nach oben oder unten aus. Wahrscheinlich lässt aktuell das Stimmvolumen noch nicht mehr zu. Aber das steckt deutlich Potential drin! Die Tonlage von Danielle ist jedenfalls schon mal die Richtige.
Die Songs sind durchweg Up Tempo und orientieren sich vom Aufbau her an den Achtzigern. Sprich XENOTAPH sind Old school as fuck. Bei all dem Doppelbass-Gehämmere geht jedoch nur selten die Melodieführung verloren. Keiner der sieben Tracks hat markante Schwachpunkte. Klar ähneln sich die Stücke mehr oder weniger, aber das Material kann mit den zum Vergleich genannten Truppen locker mithalten. Mit einer kantigen, fetten Produktion wäre das Album mit dem plakativen Titel `Rock In The Force` schon jetzt ein Klassiker. Speedbolzen wie das fast schon rasende `Time To Leave`, der Titeltrack oder `Curse Of The Black Witch` jedenfalls, sind äußerst gefällig. Anders dagegen `Hot Blood, das eher hymnische Aspekte bereit hält, trotz flotter Spielweise. Nur der Opener `Countess Of Salem` ist dezent schwächer, was nur suboptimal ist und einen ersten Eindruck verfälscht. XENOTAPH sind alles in allem eine beobachtungswürdige Truppe, die hoffentlich bald mit einem neuen Kracher auftauchen. Neben der CD Version gibt es noch eine 500er Vinyl Auflage bei einem französischen Death Metal Label (Cryptic Visions Arts).
(8 Punkte)