WALPYRGUS – Walpyrgus
2014 (Swords And Chains) – Stil: Heavy-Metal
WALPYRGUS aus North Carolina sind eine neue Band aus den Vereinigten Staaten, die man fast als Underground-All-Stars bezeichnen kann. Am Bass spielt Jim Hunter (OCTOBER 31, TWISTED TOWER DIRE, WHILE HEAVEN WEPT), während die Gitarren von Shackleford und Scott Waldrop (TWISTED TOWER DIRE, ex-OCTOBER 31, ex-WHILE HEAVEN WEPT) bedient werden. An den Drums findet sich mit Peter Lemieux ebenso wie am Gesang mit Johnny Aune ein ex-WIDOW Mitglied wieder. Letzterer hatte schon das letzte TWISTED TOWER DIRE Album eingesungen, wobei die gesamte Besetzung nach einem Treffen alter Kumpels aussieht.
Der Startschuss dazu fiel schon im Jahre 2012. Doch die Debüt-EP erscheint nun zwei Jahre später als Kassette und im Herbst zudem über No Remorse Records (als 7“ plus CD). Die Kassette enthält vier Songs, mit drei Eigenkompositionen und einer Cover-Version.
WALPYRGUS selber geben IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, RAMONES, SCORPIONS und alte SLAYER als Einfluss an. Den Bandsound kann man einfach als Old-School Heavy Metal umschreiben, der mit ein paar Fußzehen noch im Hard Rock verblieben ist. Das schönste Beispiel hierzu ist auch einer der Höhepunkte – `The Sisters´. Klingen die ersten Sekunden noch nach Elektronic-Pop, übernimmt sogleich die Gitarre die Führung, wobei insbesondere die Lead-Gitarre immer wieder schöne THIN LIZZY-Melodica´s einbringt. Johnny Aune singt hier besonders emotional, geht dann aber leider leicht im Refrain in den Gesangs-Chören unter. Das ist True Metal wie ihn beispielsweise STORMWITCH zelebriert haben, der auch jüngeren HAMMERFALL Fans gefallen kann („Sisters of the winter walk the earth, want you to think they´re ordinary girls, sixteen and bewitching all the world, want you to think they´re ordinary“).
Die anderen beiden Eigenkompositionen haben hingegen einen HELLOWEEN Einschlag zu verbuchen. `We Are The Wolves` ist ein schneller und toller Fetzer, klingt aber – insbesondere im Refrain – nach einem Song der Deris-Ära. `Cold Cold Ground` ist ein im Hard Rock geerdeter Metal Song, wie ihn auch die Norddeutschen immer wieder zwischendurch einstreuen, wobei hier die Background-Shouts nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Eher Euro- als Metal amerikanischer Prägung.
Zum Abschluss tragen WALPYRGUS noch eine Cover-Version von MERCYFUL FATE (`Doomed By The Living Dead`) vor, wobei hier Johnny Aune zu 65% nach einem weiteren Einfluss der Band – JUDAS PRIEST – klingt und nur zu 35% nach dem Original-Sänger dieser Komposition. Mehr Eigenständigkeit gegenüber dem Original soll ja bei Cover-Versionen nicht von Nachteil sein, sagt der Volksmund.
Zum Ende bleibt noch zu sagen, dass aus WALPYRGUS eine richtig gute neue Band werden kann, wenn sie eine kleine Steigerung noch hinzu fügen können.
(7,5 Punkte)